Österreich - Wales, 6.10.2016 (A-Herren)
Am Donnerstag, den 6. Oktober 2016 (Spielanstoß 20:45), fand das WM-Qualifikationsspiel gegen Wales im Ernst-Happel-Stadion in Wien statt. Das von Schiedsrichter Cakir (TUR) geleitete Spiel endete 2:2 durch die Tore von Arnautovic (28. und 48.) und Wimmer (45.+1/ET) sowie Allen (22.). Es waren 44.200 Zuschauer anwesend, darunter 251 Hurricanes (78 Mitglieder).
Nach dem knappen 2:1-Auswärtssieg gegen Georgien musste man als nächstes gegen den Gruppenkopf Wales zuhause ran. Eine interessante, aber nicht unlösbare Aufgabe. Wales war zu diesem Zeitpunkt 10. der Weltrangliste und erreichte bei der vergangenen EM das Halbfinale. Österreich erwartete also ein schwieriges Spiel und war auf die Unterstützung des zwölften Mannes angewiesen. Zum WM-Quali-Auftakt zuhause planten wir fast selbstverständlich, aber trotzdem mit großem Aufwand, eine Choreografie über drei Ränge. Das Stadion war schließlich mit über 44.000 Zuschauern (darunter auch 4.000 Waliser!) auch fast voll, lediglich einige hunderte Plätze im 3. Rang C/D blieben leer, weshalb wir einige Tage vor dem Match die geplante Choreografie absagten und auf eine Ersatz-Choreografie für zwei Ränge zurückgriffen. Dazu bereiteten wir Säckchen mit weißem oder rotem Konfetti vor. In unzähligen Arbeitsstunden wurde das Konfetti von uns händisch zerschnitten und die rund 8.000 Säckchen auch per Hand befüllt. Die Säckchen wurden an allen Sitze des 1. und 2. Ranges C/D befestigt. Das Muster bestand aus sieben Streifen, abwechselnd weiß und rot. Leider konnten wir mit dem Ergebnis der Choreografie nicht ganz zufrieden sein. In den Mittelblöcken des ersten Ranges ergab sich ein schönes Bild, jedoch wurde das Konfetti nach außen hin und in weiten Teilen des zweiten Ranges nicht zum richtigen Zeitpunkt hochgeworfen. Darüber hinaus störten zahlreiche – nicht von uns gesteckte – Fähnchen das Choreobild. Schade!
Das heutige Spiel stand unter einer großen Neuerung. Zum ersten Mal in unserer knapp sechsjährigen Geschichte setzten wir eine Tonanlage ein um den Support im Fansektor zu verbessern. Wir dachten schon länger über den Einsatz einer solchen nach und entschieden uns schließlich dazu sie bei diesem Spiel zu testen. Die Tonanlage wird von unseren Mitgliedern selber organisiert, finanziert und aufgebaut. Da eine Tonanlage ein großes Potential, aber auch eine große Verantwortung bedeutet, achteten wir besonders darauf sie geeignet einzusetzen, was unserer Meinung auch sehr gut gelang. Wir können nun wesentlich mehr Leute, insbesondere auch im 2. und 3. Rang erreichen. Darüber hinaus können neuere Fangesänge leichter etabliert werden, weil der Text durch eine Tonanlage besser verständlich ist. Neben unserem Vorsänger mit dem Mikrofon heizten zwei weitere Vorsänger von uns mit Megafonen den Mittelblock nochmal zusätzlich an.
Das Wetter war an diesem Tag äußerst regnerisch und die Temperaturen kühl. Österreich ging leider in der 22. Minute mit 0:1 in Rückstand, doch zeigte an diesem Tag Kampfgeist. Auch unsere Vorsänger fanden immer wieder motivierende Worte, die das Publikum anheizten und es dazu brachte immer weiter Gas zu geben. Arnautovic gelang kurz darauf der Ausgleich und jetzt war wieder alles offen. Leider kassierten wir kurz vor der Pause durch ein Eigentor das 1:2. Nach Seitenwechsel musste der Fansektor nochmal alle Kräfte mobilisieren um der Mannschaft in dieser schwierigen Zeit – und besonders in dieser schwierigen Zeit – zu helfen und sie zu pushen. Arnautovic scorte zum zweiten Mal und es stand wieder Unentschieden. Das Spiel blieb offen. Wir zelebrierten noch einmal unsere Bundeshymne mit vielen hochgehaltenen Schals und sangen bis zum Schlusspfiff immer weiter. Die Stimmung erreichte ein ordentliches Niveau. Die Tonanlage hat ihren Zweck zweifelsfrei erfüllt und bildete damit eine hervorragende Verbesserung. Vor allem die beiden neueren Fangesänge „Rot-Weiß-Rot, das sind die Farben“ und „Die ganze Kurve singt“ hallte schon recht ordentlich durch den Fansektor und damit durch das Stadion. Die anderen neueren Fangesänge werden mit der Zeit sicher nachziehen. Auch wesentlich mehr Hände gingen nach oben und bei der Bundeshymne in der zweiten Halbzeit zeigten sich so viele Schals wie noch nie. Das Spiel hat jedenfalls eines gezeigt: Niemals aufgeben Österreich! Ihr nicht und wir als zwölfter Mann nicht!