Auftritte

Portugal - Österreich, 18.6.2016 (A-Herren)

Am Samstag, den 18. Juni 2016 (Spielanstoß 21:00), fand das EM-Spiel gegen Portugal im Prinzenparkstadion in Paris statt. Das von Schiedsrichter Rizzoli (ITA) geleitete Spiel endete 0:0. Es waren 44.291 Zuschauer anwesend, darunter 60 Hurricanes (57 Mitglieder).

Nach der Auftaktniederlage gegen Ungarn stand man in diesem Spiel bereits mit dem Rücken zur Wand, denn eine weitere Niederlage gegen Portugal wäre nicht mehr leistbar gewesen um die Gruppenphase doch noch überstehen zu können. Vor Anpfiff wusste man, dass Island gegen Ungarn 1:1 gespielt hatte, sodass wir aber selbst bei einer Niederlage noch nicht fix ausgeschieden gewesen wären. Das Ticketing verlief wie jenes gegen Ungarn sehr durchwachsen. Die meisten Mitglieder erhielten Karten in Kategorie 4, jedoch war diese Kategorie sowohl im 1. als auch im 3. Rang. Darüber hinaus gab es in Kat. 4 noch einzelne (unbequeme) Plätze auf der Längsseite. Unsere Mitglieder waren praktisch über den gesamten Fansektor in den diversen Blöcken verstreut. Nachdem wir es bereits gegen Ungarn schafften, dass alle Mitglieder im selben Block sein konnten, waren wir auch hier guter Dinge.

Für das Spiel gegen Paris bot sich eine Busreise an. Insgesamt 39 Hurricanes konnten für diese Busfahrt mobilisiert werden, der Rest reiste individuell an (Flugzeug, Auto, Zug). Abfahrt war am Freitag um 15:00 von Schwechat. Nach ein paar Zustiegen waren wir schließlich vollzählig und fieberten dem Match entgegen. Die Hinfahrt dauerte 18 Stunden. Wir haben schon einige Busreisen gemacht, aber noch keine in einem solchen Ausmaß. Durch die bisherigen Buserfahrungen wusste jede/r, was er/sie vernünftigerweise mitnehmen sollte und auch der Getränkekonsum passte sich den Gegebenheiten an. Nach der Ankunft um ca. 9 Uhr morgens teilten wir uns in drei Gruppen auf. Eine Gruppe besichtigte die klassischen Sehenswürdigkeiten (Louvre, Triumphbogen, Notre Dame, Eiffelturm etc.), die zweite Gruppe machte es sich gemütlicher und ging später zum Hardrock-Café. Die dritte Gruppe baute derweil die Choreografie, die wir per Bus nach Paris schleppten, im Stadion auf. Leider durften von der UEFA aus nur 10 Personen arbeiten. Diese Personen mussten auch akkreditiert werden. Die heutige Choreografie stammte wie jene gegen Ungarn aus einem Fanklub-Topf, in den alle Teamfanklubs finanzielle Mittel beisteuerten. Man einigte sich auf rot-weiß-rote Folienschals, die ebenfalls wieder brandsicher sein mussten. Die Folienschals wurden fertig geliefert, was die Choreografie insgesamt zu einer teuren Geschichte machte. 4.800 Schals wurden dann mit Klebeband an den Sitzen befestigt. Um ca. 12:00 verließ die dritte Gruppe das Stadion wieder und bewegten sich Richtung Eiffelturm um sich was zum Essen zu besorgen. Nach ein bisschen Ruhezeit beim Eiffelturm trafen sich alle Hurricanes um 16:00 eben beim Eiffelturm um ein gemeinsames Gruppenfoto zu schießen. Es waren so gut wie alle Mitglieder da – jene, die mit dem Bus gefahren sind und sich dann aufgeteilt hatten, sowie jene, die individuell anreisten. Nach dem Gruppenbild bewegten wir uns per U-Bahn Richtung Stadion. In der U-Bahn wärmten wir uns schon einmal für das Spiel auf. Es hieß dann ein bisschen warten bis sich um 18:00 die Stadiontore öffneten. Megafone, Trommeln und Fahnen waren diesmal kein Problem, jedoch benötigte es einige Zeit und viele Gespräche bis auch die Transparente den Weg ins Stadion finden durften. Auch zwei 3m-Teleskopstangen verirrten sich diesmal in den Österreich-Block. Die Transparente mussten jedoch von der Laufbahn aus aufgehängt werden, da zwischen Tribüne und Laufbahn ein tiefer Graben lag. Wie auch gegen Ungarn sammelten sich alle Hurricanes trotz der Ticketing-Problematik in einem Block, sodass die Voraussetzungen für eine gute Stimmung gegeben waren. Schon vor Anpfiff heizten unsere Vorsänger die Menge an. Der 1. Rang war dicht gefüllt und zu „I am from Austria“ hoben die über 10.000 ÖsterreicherInnen ihre Schals nach oben. Leider wurden auch einige Choreo-Schals eingesetzt, aber damit musste man leider rechnen. Wir versuchten alle Leute im Choreobereich über den Ablauf der Choreo aufzuklären und dies zeigte auch Wirkung. Zum Einlauf der Mannschaften streckten schließlich tausende ÖsterreicherInnen die rot-weiß-roten Folienschals in die Höhe und zeigten ein prächtiges Bild in unseren Farben. Das Bild war zufriedenstellend. Es dauerte bis auch die Leute oben und ganz außen ihre Schals nach oben hielten, in den obersten Reihen wurden einige Schals leider gar nicht hochgehalten. Ein guter Start. Mit drei Vorsängern, die wir wie gegen Ungarn verteilt und nicht konzentriert einsetzten und drei Trommeln versuchten wir die Stimmung im 1. Rang und in weiterer Folge im ganzen Sektor zu koordinieren. Die ersten Minuten waren sehr gut und ließen Bordeaux schnell vergessen. Nach rund 20 Minuten und immer noch 0:0 flachte die Stimmung etwas ab, war aber immer noch deutlich über Bordeaux anzusiedeln. Auch an diesem Tag gingen unsere neueren Lieder nicht so gut, weil die meisten ÖsterreicherInnen den Text nicht kannten. Im Wesentlichen kamen nur die Klassiker sehr stark rüber, zwischendurch wurde trotzdem immer wieder mal was Neueres angestimmt, etwa „Rot-weiß-rot, das sind die Farben, die wir alle stolz im Herzen tragen. Wir singen rot, wir singen weiß, wir singen rot-weiß-Österreich“. Diverse Klatschrhythmen rundeten den Support ab. Die zweite Halbzeit gestaltete sich sehr gut. Es gab keinen Einbruch – ganz im Gegensatz: Die Leute machten noch mehr mit. Nicht nur einmal gingen so gut wie alle Hände im Block hoch und dann machte auch noch der 2. Rang mit. Einmal stimmten wir die Bundeshymne an, die zu einem absoluten Highlights in der zweiten Halbzeit wurde. Die Kurve zeigte eine wirklich ordentliche Leistung, mit der man sich bei dieser Euro nicht verstecken muss. Im Vergleich zu Bordeaux war der Fansektor wie ausgewechselt. Das Spiel blieb lange bei 0:0 und es gelang den Vorsängern trotz des spannenden Verlaufs die Masse mitzureißen und zu animieren. Der tolle Support hatte gewiss seinen Anteil daran, dass die Null bis zum Ende stehen blieb. Als Portugal einen Elfer verschoss brach Jubel im österreichischen Fansektor aus, so als hätte man selbst ein Goal gemacht. Das 0:0 ist ein sehr gutes Resultat und vor allem Torwart Robert Almer und der katastrophalen Chancenauswertung der Portugiesen zu verdanken. Mit einem Sieg gegen Island im letzten Spiel ist der Aufstieg also durchaus möglich. Direkt nach dem Match ging es wieder per Bus nachhause. Die Rückfahrt gestaltet sich ruhiger, die Nacht wurde zum Schlafen genutzt. Am Sonntag um 16:30 kehrten wir in Schwechat zurück.