Auftritte

Österreich - Ungarn, 14.6.2016 (A-Herren)

Am Dienstag, den 14. Juni 2016 (Spielanstoß 18:00), fand das EM-Spiel gegen Ungarn im Matmut Atlantique in Bordeaux statt. Das von Schiedsrichter Turpin (FRA) geleitete Spiel endete 0:2 durch die Tore von Szalai (62.) und Stieber (87.). Es waren 34.424 Zuschauer anwesend, darunter 27 Hurricanes (27 Mitglieder).

Die lang ersehnte EM begann mit dem Spiel in Bordeaux gegen Ungarn. Die Vorbereitungen für dieses Spielen liefern bereits Monate zuvor an. Zunächst mussten die Karten für dieses Match beordert werden. Auch wir als Fanklub kamen nicht darum herum uns über die offizielle Plattform für Tickets zu bewerben, hatten als treue Wegbegleiter des Nationalteams jedoch einen Bonus und damit eine etwas größere Chance an Tickets zu kommen als der „normale“ Fan. Leider ergaben sich beim Ticketing massive Komplikationen, die nach einigem hin und her noch ganz gut korrigiert werden konnten. Dennoch hinterließ das Ticketing einen bitteren Beigeschmack, denn unsere Mitglieder waren über den gesamten Fansektor, der aufgrund des enormen Ansturmes der Österreich-Fans mehrere Blöcke und Sektoren umfasste, verstreut. Für die Koordination der Stimmung war dies zunächst eine enorme Schwierigkeit. Mit Absprache anderer Fanklubs und des Verbandes stellte man für dieses Spiel gemeinsam eine Choreografie auf die Beine. Für das erste Gruppenspiel einigte man sich auf Glitzerfahnen, die unsere Nationalflagge in den Österreich-Block zaubern sollte. Die Choreografie und das Material mussten jedoch schon Monate zuvor bekannt gegeben werden und weiterhin war nur brandsicheres Material erlaubt, was die Kosten noch einmal deutlich in die Höhe trieb. An dieser Stelle sei angemerkt, dass alle Teamfanklubs mitfinanziert haben! Die GLBG Crew schaffte die Fahnen per Landweg nach Bordeaux und steckte gemeinsam mit St. Martin on Tour die Fahnen am Matchtag in die Sitze.

27 Hurricanes-Mitglieder nahmen die Reise nach Bordeaux in Angriff. Ein paar (kurzfristige) Absagen mussten wir leider auch hinnehmen, sodass ein paar Euro-Karten ungenutzt waren. Insgesamt war das Stadion ohnehin nicht voll, Karten gab es im Vorfeld praktisch überall zu erwerben, vornehmlich jedoch in den teuren Kategorien. Auch wir bekamen unzählige Angebote per Mail zugesandt. Es wäre schön gewesen, wenn noch mehr Mitglieder mitgekommen wären, jedoch war es für viele sehr schwierig: Das Match war an einem Dienstag und die Verbindungen nach Bordeaux sind nicht besonders gut. Man muss sich schon zwei oder drei Tage frei nehmen, wenn man über Linienflüge etc. anreisen möchte oder zahlt für Sonderflüge das Doppelte. Die Reise ist also kostspielig und wenn man noch die anderen Gruppenspiele besuchen möchte, muss man schon viel Geld in die Hand nehmen. 15 Hurricanes wählten den von ASM angebotenen Tagescharter. Die anderen 12 Mitglieder reisten individuell (Zug, Auto) an. Der Tagesflieger hob am Dienstag in der Früh ab (es gab mehrere Maschinen zu leicht abweichenden Zeiten). Nach etwas über zwei Stunden Flugzeit landete man in Bordeaux. Dort ging es zunächst mal zu den Bussen. Gerade in dieser Phase fing es an zu regnen und kaum war man im Bus eingestiegen hörte es auf. Aufgrund von Streiks kam es in der Stadt zu Ausfällen der öffentlichen Verkehrsmittel und auch zu Absperrungen, weshalb die Busse nicht wie an und für sich geplant ins Stadtzentrum fuhren, sondern um 12:00 bei einem Friedhof stehen blieben. Als wir ausstiegen fing es wieder an zu schütten. Nach dem sich der Regen gelegt hatte, marschierten wir rasch zum internen Hurricanes-Treffpunkt, wo wir noch andere Mitglieder, aber bei weitem nicht alle, trafen und ein Gruppenfoto schossen. Einen offiziellen Treffpunkt bzw. einen Fanmarsch gab es leider nicht, weil die französische Polizei aufgrund von Sicherheitsbedenken dies nicht genehmigte. Um 14:15 fuhren wir gemeinsam mit der Blutgruppe mit dem Bus zum Stadion, wo wir um 15:00 eintrafen. Das Stadion lag vor unseren Augen, doch die Polizei schickte uns um das ganze Stadiongelände rund herum, obwohl der österreichische Sektor direkt vor der Türe lag. Der Marsch zum Eingang dauerte etwa 20 Minuten. Ein Irrsinn einen Busparkplatz so weit entfernt vom Eingang hinzustellen. Wie bei der Euro üblich gab es zwei Sicherheitsringe. Es gab jedoch nur einen Eingang für ALLE Fans. Nach ein bisschen hin und her waren Trommeln, Megafone und Fahnen genehmigt, nur die Teleskopstange für eine große Fahne wurde uns verwehrt. Beim Versuch diese vielleicht doch noch ins Stadioninnere zu befördern, wurden zwei Mitglieder von der Polizei abgeführt, in den Sicherheitskomplex im Stadioninneren gebracht und dreimal auf alle möglichen Weisen nach Waffen, Pyrotechnik und Sprengstoff untersucht. Natürlich fanden die Herren nichts Derartiges und ließen die beiden nach einer Stunde wieder frei, die Teleskopstange war jedoch verloren. Das Sicherheitskonzept der UEFA ist äußerst fragwürdig, weil beide Fanlager denselben Eingang vor und nach dem Spiel benützten und es auch im Stadion absolut kein Problem war von einem Fansektor in den anderen zu marschieren. Im Stadion positionierten sich die Mitglieder auf geschickte Art und Weise alle in einem Block, sodass wir nicht mehr länger zerstreut waren. Über 10.000 österreichische Fans fanden sich im Stadion ein und sorgten für ein tolles Bild in unseren Farben Rot und Weiß. Die Stimmung war gut, jeder erhoffte sich heute ein Fußballfest. Zu „I am from Austria“ kamen die Schals in die Höhe und beim Einlauf der Mannschaften wurden schließlich rote und silberne Glitzerfahnen gespannt und anschließend geschwungen. Dank dem unermüdlichen Einsatz der drei Vorsänger wusste nahezu jeder Fan über den Ablauf der Choreo Bescheid, womit diese wirklich gelungen war. Ein schöner Start! Die ersten Minuten liefen gut und fast wären wir auch in Führung gegangen. Doch die ungarischen Fans hauten sich ebenfalls ins Zeug und mit Fortdauer des Spieles setzten sich die ungarischen Fans akustisch durch. Der gesamte Fanblock machte mit, jeder gab seine Hände rauf uns sang mit. Wirklich beeindruckend. Ein solcher Support wäre bei uns fantastisch. Nach den üblichen 15 bis 20 Minuten ging die Stimmung im österreichischen Fansektor hinunter, verschuldet auch dadurch, dass wir an diesem Tag hauptsächlich auf Klassiker zurückgreifen mussten und die neueren (und längeren) Gesänge kaum funktionierten. Das Publikum im Fansektor war total gemischt und der Anteil der Supportwilligen war heute leider deutlich in der Unterzahl. Die ÖsterreicherInnen fieberten dem Spiel natürlich entgegen und zeigten sich insbesondere in der zweiten Halbzeit emotional, laute Fangesänge gab es dann aber kaum mehr. Ungarn ging in Führung und ließ die ÖsterreicherInnen erstarren. Nach dem Ausschluss von Dragovic und dem 0:2 war die Partie endgültig ein Desaster. „Fans“ verließen vorzeitig das Stadion und das bei einem EURO-Spiel! Die Tagescharter-Partie fuhr direkt im Anschluss per Bus wieder zurück zum Flughafen, wo gegen Mitternacht der Flieger zurück nach Österreich ging.

Nach dieser Niederlage stehen wir nun unter Druck. Gegen Portugal müssen wir wirklich alles geben und alles reinhauen, was wir haben, wenn wir die Gruppenphase überstehen wollen. Auch die Fans stehen in der Pflicht. Mit einem starken Rückhalt – viel stärker als gegen Ungarn – können wir als 12. Mann die Mannschaft zu den Höchstleistungen, die wir uns sehnlichst wünschen, treiben.