Auftritte

Österreich - Niederlande, 4.6.2016 (A-Herren)

Am Samstag, den 4. Juni 2016 (Spielanstoß 20:30), fand das Freundschaftsspiel gegen die Niederlande im Ernst-Happel-Stadion in Wien statt. Das von Schiedsrichter Mallenco (ESP) geleitete Spiel endete 0:2 durch die Tore von Janssen (9.) und Wijnaldum (66.). Es waren 48.000 Zuschauer anwesend, darunter 276 Hurricanes (67 Mitglieder).

Zum Abschluss der Euro-Vorbereitung wählte Österreich mit den Niederlanden einen sehr starken Gegner, der sich in der Qualifikation zur Europameisterschaft unserem EM-Gruppengegner Island geschlagen geben musste. Nach dem durchwachsenen Spiel gegen Malta fürchtete man in diesem Testspiel eine Niederlage, jedoch erhoffte man sich stimmungstechnisch wieder einen anständigen und leiwanden Support für unsere Jungs. Da die Tickets für die C/D-Kurve rasch vergriffen waren, planten wir wieder mit einer Choreografie über drei Ränge. Wir hatten immer noch eine nahezu fertige Choreografie im Lager, die sich nun perfekt anbot. Ursprünglich wollten wir diese Choreografie beim letzten EM-Quali-Spiel durchführen, der ÖFB wollte damals aber lieber etwas über das ganze Stadion haben. Alle Zettel waren schon teilweise seit Monaten fertig eingerollt, das Spruchband und weitere allfällige Arbeiten erledigten wir im Mai. Der Text des Spruchbandes wurde adaptiert und lieferte die Begründung für das Zettelmuster: „DAS SOMMERMÄRCHEN KANN BEGINNEN: SCHIEßT UNS IN DEN ROT-WEIß-ROTEN FUßBALLHIMMEL!“ stand auf einem über 100 Meter langem Banner zu lesen. Dahinter wurde sorgfältig mit ein paar größeren und sehr vielen kleinen Sternen, die durch einen einzelnen silbernen Zettel repräsentiert werden sollten, ein rot-weiß-roter Sternenhimmel ausgearbeitet. Die Botschaft an das Team war also eindeutig: Lasst uns bei der EM Erfolge sehen und bringt uns möglichst weit! Am Vortag des Matches (Freitag) begannen wir das Muster der Choreo zu stecken und die Banden mit roter Folie zu versehen. Am Samstag in der Früh wurde dann der Rest erledigt: Alle roten Zettel in die Sitze gesteckt, die restlichen Banden abgepickt und silberne Sterne auf den Banden befestigt. Noch am Vormittag wurden wir fertig, sodass man sich für das Match ausruhen und dann aufwärmen konnte. Um 18:30 öffneten sich die Tore des Stadions. Das Wetter war hervorragend. Es regnete am Nachmittag zwar einmal kurz, aber sonst war es warm, kaum windig und von Regen sah man dann auch nichts mehr. 25 Minuten vor Anpfiff wurde das Spruchband von der Mitte aus ausgerollt und wir waren alle gespannt. Im Gegensatz zu den letzten Choreos wurden die Banden im 2. und 3. Rang nicht von einem einzigen Banner überhängt! Danke an die Fans, die unserer Bitte nachgekommen sind! Schließlich picken wir nicht die ganze Bande ab, nur, dass sie dann erst recht von Österreich-Flaggen überhängt wird oder gar beschädigt wird. Mit dem Choreobild waren wir leider nicht ganz zufrieden. Das Bild war leider nicht so deutlich erkennbar wie wir uns das gewünscht und erwartet hatten. Viele silberne Zettel wurden nicht in die Höhe gehalten, entweder weil die Leute nicht im Stadion waren oder weil sie dachten, dass ein silberner Zettel mitten in einem Haufen roter Zettel falsch gesteckt sein müsste. Deshalb waren manche Sterne nur schwer erkennbar und viele Ein-Zettel-Sterne blieben auf der Strecke. Die roten Zettel waren kleiner als die silbernen Zettel, was auch nicht unbedingt von Vorteil war. Mit größeren roten Zettel hätte das Bild fülliger ausgesehen, aber ob man die Sterne dann besser erkannt hätte? Weiterhin war das Licht (Dämmerung) leider gar nicht gut, da der 3. Rang kaum erkennbar war. Schließlich wurden an vielen Stellen die kleinen Fähnchen geschwungen anstatt einen Zettel hochzuhalten. Dennoch lieferten wir wieder ein nettes (aber nicht perfektes) Bild in unserer Kurve und schickten eine klare Botschaft an unser Team! Supporttechnisch entwickelte sich dieses Spiel zu einer düsteren Angelegenheit. Nach einem für ein ausverkauftes Haus mäßigen Beginn flachte die Stimmung bedingt durch das frühe Gegentor rasant ab. Schon in der ersten Halbzeit hatten wir allerlei Mühe die Leute im 1. Rang zu motivieren für Österreich, für unser Team, für unsere Farben alles zu geben und die Jungs am Feld voranzutreiben um auszugleichen. Weite Teile des 2. Ranges saßen und vermittelten dadurch eine klarer Message: Wir wollen heute nicht supporten, sondern das Spiel angucken. Nur selten wurde es wirklich laut und dann auch nur meistens für einige Sekunden. Die zweite Halbzeit und speziell nach dem 0:2 war für Wiener Verhältnisse katastrophal und wurde immer mehr mit Klagenfurter Stimmung vergleichbar. Da gegen Ende trotz zahlreicher Bemühungen unserer Vorsänger und Mitglieder die Leute zu motivieren, kaum mehr jemand außer die eingefleischten Fans mitsangen, probierten wir den neueren Gesang „Auch wenn es mal nicht so läuft und das Pech uns überhäuft: wir steh‘n zu dir, oh Österreich“ aus. Außerdem gab es in der zweiten Halbzeit eine nette Einlage bei „Die ganze Kurve singt“, wo wir abwechselnd mal sitzend ruhiger und dann stehend enthusiastischer gesungen haben. Das Team verlor und zeigte sich noch nicht in Top-Form. Wir hoffen das Beste und vertrauen auf unseren Teamchef Marcel Koller! Auf jeden Fall gibt uns der heutige Abend einiges zum Nachdenken. Wie kann es sein, dass in Wien (schon) wieder eine so desaströse Stimmung herrscht und das auch noch kurz bevor wir bei der Euro teilnehmen? Seit dem Ende der Qualifikation, d. h. beginnend mit der Schweiz und folgend Albanien und Türkei und jetzt Holland waren das vier Spiele, auf die man nicht sehr stolz sein kann. Okay, das waren alles Freundschaftsspiele und man kann nicht erwarten, dass die Stimmung megageil wird, aber die Leistungen der Kurve in Wien in diesen Spielen waren ehrlich gesagt unter aller Sau! Wir hoffen nun, dass sich die Leute in der Kurve wieder vor Augen halten was es heißt im Fansektor zu stehen und welche Verantwortung man dort trägt. Unser Job ist es die Burschen am Feld zu unterstützen, zu pushen und nach vorne zu peitschen und das zu allen Zeiten, egal ob in Führung oder in Rückstand. Wir waren da, als die Zeiten düster waren. Wir waren da, als die Mannschaft Erfolge feierte. Warum sollten wir sie nun im Stich lassen? Die Mannschaft braucht uns jetzt mehr denn je. Also Österreicher und Österreicherinnen, wir fahren nun nach Frankreich und zeigen dem Team, dass die Kurve hinter ihm steht, reißen uns den Arsch auf, schreien uns die Seele aus dem Leib und geben verdammt nochmal alles für rot-weiß-rot, damit die Mannschaft wieder auf die Erfolgspur geführt wird und wir mit ihnen ein Sommermärchen feiern können!