Österreich - Schweden, 20.6.2023 (A-Herren)
Am Dienstag, dem 20. Juni 2023 (Spielanstoß 20:45), fand das EM-Qualifikationsspiel gegen Schweden im Ernst-Happel-Stadion in Wien statt. Das von Schiedsrichter Bartosz Guida (ITA) geleitete Spiel endete 2:0 durch die Tore von Baumgartner (81., 89.). Es waren 44.000 Zuschauer anwesend.
Die Farben Rot-Weiß-Rot sind wieder im Trend! Mit zwei Siegen und einem Remis liegt Österreich in Gruppe F der EM-Qualifikation nicht nur auf Rang eins, sondern konnte im gesamten Land mit den bisher gezeigten Leistungen eine Euphorie entfachen. Während der Kartenverkauf für dieses Spiel anfangs schleppend lief, zog dieser wenige Tage vor dem Match ordentlich an, sodass das Stadion mit 44 000 Zuschauerinnen und Zuschauer praktisch ausverkauft war. Auch wir wurden von der Euphorie angesteckt und begannen früh mit den Planungen.
Nachdem das Team erfolgreich in die EM-Qualifikation gestartet war und bekannt wurde, dass das Wiener Ernst Happel Stadion Schauplatz der nächsten Heimpartie sei, entschieden wir uns beim Heimspiel gegen Schweden eine Choreografie zu zeigen. Unsere letzte Choreografie lag bereits knapp vier Jahre zurück. Wir nahmen 30.000 Zuschauerinnen und Zuschauer für dieses Spiel an, weshalb wir uns für Muster für zwei Ränge in der C/D-Kurve entschieden. Die Vorbereitungen erwiesen sich aufwendiger als gedacht und erforderten zahlreiche Planungs- und Arbeitsstunden vieler Mitglieder. Am Abend vor dem Spiel starteten wir mit dem Aufbau. Den Rest erledigten wir am Matchtag selbst. Zusätzlich zur Choreografie organisierten wir nach langer Zeit – seit November 2019 – eine Tonanlage für die Vorsänger. Auch das Vorsängerpodest wurde entstaubt und kam nach vielen Jahren wieder zum Einsatz.
Nun zum Matchtag selbst: Es war ein heißer und sonniger Tag mit leichtem Wind. Nachdem im Laufe des Vormittags die Choreografie fertig gesteckt wurde, konnten wir uns bis zu Stadionöffnung noch etwas erholen. Nachdem bei der Einlasskontrolle unsere Tifo-Materialien kontrolliert wurden, betraten wir rechtzeig die Ränge der C/D-Kurve. Im Stadion angekommen, mussten wir feststellen, dass der Wind Teile unserer Aufbauarbeiten zerstört hatte, weshalb wir unverzüglich mit den Reparaturarbeiten starteten. Die nächsten zwei Stunden bis Spielbeginn erwiesen sich für uns anstrengend, weil wir aufgrund des anhaltenden Windes viele Mitglieder zur Wahrung der Choreografie abstellen mussten.
Nachdem das Transparent, drei Trommeln und ein paar Fahnen vorbereitet wurden, näherten wir uns langsam der Anstoßzeit. Rund eine halbe Stunde vor Spielbeginn starteten wir mit den konkreten Vorbereitungen der Choreografie. Den Anfang machte unser 110 Meter langes Spruchband, welches in der ersten Reihe ausgerollt werden musste. Mit Hilfe der Tonanlage konnte unser Vorsänger gezielt Anweisungen geben. Der Sektor füllte sich immer mehr und wir verabschiedeten uns von der Mannschaft vom Aufwärmen mit einem lautstarken „Auf geht’s Österreich, kämpfen und siegen“. Fünfzehn Minuten vor Spielbeginn ging es dann los. Zunächst wurde das Spruchband ausgeklappt. „SPÜRT DIE MACHT DER ROT-WEIß-ROTEN FARBENPRACHT“ zierte das Spruchband. Danach kam das Kommando bzgl. der Überrollfahnen. Insgesamt sieben rot-weiß-rote Überrollfahnen wurden über den Stiegenaufgang des zweiten Ranges bis zum Ende des ersten Ranges ausgerollt. Beim Einlaufen der Mannschaft wurden auf den restlichen Plätzen abwechselnd weiße und rote Schals hochgehalten. Das Bild war sehr imposant, wodurch der Mannschaft nochmal ein extra Schub Motivation mitgegeben werden konnte!
Es war ein Tag, an dem einfach alles gepasst hat: Das Stadion war voll, die Fans waren rechtzeitig auf ihren Plätzen, das Wetter hat gut mitgespielt und die Euphorie war bei allen zu spüren. Mit Hilfe der Tonanlage konnte gleich in den ersten Sekunden die Stimmung entfacht werden. Lange ist es her, dass neben dem ersten Rang auch der zweite größtenteils aktiv dabei war. Die Klassiker hallten in den ersten zehn Minuten lautstark durchs Stadion. Beide Teams fanden gut in die Partie und kreierten gute Chancen. Österreich zeigte eine beherzte Performance und war oftmals gefährlich vor dem schwedischen Tor, aber der schwedische Schlussmann war an diesem Abend eine harte Nuss. Der 12. Mann sah, dass das Team bemüht nach vorne spielte und trieb die Mannschaft dementsprechend an. Oftmals konnte das gesamte Stadion mobilisiert werden. Klassiker wie: „Steht auf“, „Wer nicht hüpft“ und „Immer wieder“ gingen durch die Reihen.
Die zweite Hälfte unterschied sich kaum zur ersten. Österreich kam gut aus der Kabine zurück. Auch die Kurve war gleich zum Start von Halbzeit zwei präsent und peitschte das Team an. Mit Hilfe der Tonanlage konnten endlich wieder einmal „modernere“ Fangesänge angestimmt werden. Manche gingen besser, andere wieder weniger, aber dies ist oftmals dem Spielverlauf geschuldet. Als in der zweiten Halbzeit das Spiel ein wenig dahin plätscherte, konnte das Stadion zu einer Welle bewegt werden – ein guter Lückenfüller. Kurz vor dem Ende war es dann soweit. „Man of the Match“, Christoph Baumgartner setze den Ball in der 81. Minute ins Tor. Der schwedische Keeper konnte endlich bezwungen werden und das Stadion war aus dem Häuschen. Ein unglaublicher Jubel der Erleichterung und Freude ging durch die Tribünen. Nun war Party angesagt. Jeder Fangesang wurde lautstark zelebriert und es kam eine unglaublich gute Stimmung auf. Diese wurde kurz vor Ende, in der 89. Minute noch lauter, als Baumgartner erneut zur Stelle war und einnetzte. Neuer Spielstand: 2:0. Mit einem „Sieg“ wurde der Schlusspfiff eingesungen und eingeklatscht.
Kurz nach Spielende feierte die Mannschaft zum ersten Mal in unserer Vereinsgeschichte richtig mit der Kurve. Das Team sang, klatschte und feierte mit der Kurve – so sieht Wertschätzung und Beziehungsarbeit zu den Fans aus! Nach der Welle wurde das Team mit tosendem Applaus verabschiedet.
Österreich nimmt weitere drei Punkte mit und liegt nun sieben Punkte vor den drittplatzierten Schweden. Nun verabschiedet sich das Nationalteam in die Sommerpause. Für uns war es ein magischer Abend. Es hat alles tadellos geklappt und die Stimmung war selten so gut. Wenn nicht nur jedes Spiel wie dieses wäre …