Auftritte

Israel - Österreich, 24.3.2019 (A-Herren)

Am Sonntag, dem 24. März 2019 (Spielanstoß 19:00 LT), fand das EM-Qualifikationsspiel gegen Israel im Sammy-Ofer-Stadion in Haifa statt. Das von Schiedsrichter Aranovsky (UKR) geleitete Spiel endete 2:4 durch die Tore von Arnautovic (8., 75.) sowie Zahavi (34., 45., 55.) und Dabbur (66.). Es waren 16.180 Zuschauer anwesend, darunter 18 Hurricanes (16 Mitglieder).

Nach dem Polen-Spiel blieb nur wenig Zeit zum Verschnaufen. Bereits am nächsten Tag (Freitag) startete der Flieger am frühen Nachmittag von Wien nach Israel. Zwei Mitglieder reisten aufgrund von Terminen erst direkt am Sonntag an, ein weiteres Mitglied reiste separat mit der GLBG Crew an. Die Kerngruppe traf sich also am Freitag um 14:00 am Flughafen Wien-Schwechat und begab sich auf den ersten Flug Richtung Kiev. Für drei Mitglieder hieß es aber zunächst warten, da die Flugmaschine ausgetauscht werden musste und es nicht klar, wie die Plätze zugeteilt werden können. Doch alles ging gut und nach zwei Flugstunden musste man in einem kurzen Zeitfenster und langen Schlangen bei der erneuten Sicherheitskontrolle umsteigen. In den letzten Sekunden schafften es noch alle rechtzeitig zum Anschlussflug nach Tel Aviv. Dort nahmen die meisten überraschenderweise in der First Class Platz und genossen einen komfortablen ca. dreistündigen Flug. Der Ankunftstag war aufgrund des Sabbats nicht ideal. Öffentliche Verkehrsmittel wie Geschäfte waren weitestgehend geschlossen. Wir organisierten im Vorfeld zwei 7-Sitzer und fuhren schließlich in die ca. 40 Minuten entfernte Unterkunft in der Stadt Netanya. Dort bezogen wir eine Villa mit komplettem Wohnraum in mehreren Stöcken, Badezimmern, Terrassen, Pool etc. Ein paar Vorräte wurden noch an einer Tankstelle organisiert, dann ging es auch schon ins Bett, denn es war schon zwei Uhr in der Früh.

Nach einem ausgiebigen Self-Made-Frühstück starteten wir mit unseren Autos nach Jerusalem, wo wir die Altstadt besichtigen wollten. Zunächst schien es unmöglich einen Parkplatz zu finden, schließlich fanden wir ein Parkhaus mit 12 € Gebühr pro Tag und Auto. Zunächst wollten wir einige Schnäppchen im Mahane Yehuda Market, dem größten Markt in Israel, ergattern. Von dort ging es weiter zur berühmten Klagemauer. Dort wurden wir mehrmals angehalten keine elektronischen Geräte wie Kameras oder Handy zu benutzen, da Sabbat sei. Leider war uns aufgrund des israelischen Ruhetages der Zugang zum Felsendom am Tempelberg versperrt. Stattdessen marschierten auf den nahegelegenen Ölberg und besichtigten Jerusalem von einem erhöhten Standpunkt aus. Gerade angekommen, zogen Wolken auf und wenig später fing es an zu regnen. Zwei Taxis brachten uns zurück zum Parkhaus, sodass wir mit den Autos weiter nach Betlehem fuhren. Da Betlehem im Westjordanland, im Staat Palästina, liegt, konnten wir mit unseren israelischen Autos nicht die Grenze passieren. Nach einigen Diskussionen brachte uns ein Kleinbus zur Geburtskirche und ein Einheimischer führte uns durch die Geburtskirche und wies uns auf die Besonderheiten hin. Dort konnten wir auch einen Blick auf die Geburtsstelle Jesu Chrisi erhaschen, ehe die Tour in der angebauten römisch-katholischen Katharinenkirche fortgesetzt wurde. Unser Führer brachte uns anschließend noch in seinen Souvenirshop, wo es einige interessante Artikel zu erwerben gab. Schließlich fuhren wir wieder aus Betlehem heraus und da die Sonne bereits am Untergehen war, fuhren wir mit unseren Autos wieder zurück zur Unterkunft. Hier kauften wir einige Lebensmittel für Abendessen und Frühstück ein und verköstigten mit Spaghetti die erste warme Mahlzeit seit Reisebeginn. Der Abend fand seinen Ausklang bei ein paar Getränken, denn am nächsten Tag standen weitere Programmpunkte an.

Am Sonntag mussten wir wieder früh raus. Nach einem erneut ausgiebigen Frühstück (es sollte die letzte Mahlzeit des Tages sein) fuhren wir nach Haifa. Doch auf dem Weg machten wir einen Abstecher zum Nationalpark Caesarea. Dort waren Ruinen der römischen Hafenstadt Caesarea zu bestaunen, unter anderem eine byzantinische Piazza, ein Palast, Straßen, ein Dampfbad, das „herodianische Amphitheater“ und ein Hippodrom. Die Fahrt nach Haifa ging weiter, wo wir an der Spitze der Bahai-Gärten einen Ausblick auf Haifa und die umliegende Umgebung genossen. Dort trafen wir auch die zwei später angereisten Mitglieder. Die Zeit wurde allmählich knapp und so fuhren wir weiter zum Sammy-Ofer-Stadion, wo das heutige Match stattfinden sollte. Nach kurzer Parkplatzsuche durften wir uns direkt vor dem Gästesektor platzieren.

Die Einlasskontrollen verliefen überraschend unproblematisch. Alle Banner und Fahnen wurden nach verbotenen Motiven untersucht, aber neben Transparent, Trommel und Megafon wurden auch alle Fahnen, insbesondere unsere 3m-Fahne genehmigt. Da der uns zugeteilte Sektor um ein Vielfaches größer als die Anzahl der 400 mitgereisten ÖsterreicherInnen war, einigten wir uns darauf den Fanblock erst ab der 10. Reihe aufzustellen und die Transparente aufgrund des geringen Zaunplatzes zu halten. Das Stadion füllte sich erst sehr spät, schließlich blieb rund ein Drittel der Plätze frei. Wir starteten in die Partie mit einer Schalparade und einem „Nur mehr Österreich“. Nach der 0:1-Niederlage gegen Polen wollten wir dem Team klar machen, dass wir zu einhundert Prozent hinter ihm stehen und sangen die Scheibe „Auch wenn es einmal nicht so läuft“. Die Stimmung im Fansektor gestaltete sich zu Beginn sehr gut. Ideal war der frühe Führungstreffer durch Arnautovic. Der Fanblock war motiviert, es sah nach einem super Spiel aus. Doch Mitte der ersten Halbzeit riss der Faden komplett, Israel drehte das Spiel mit 2:1 und alle waren fassungslos. Trotzdem war man in der Pause zuversichtlich die nicht allzu starken Gegner biegen zu können, doch nach Seitenwechsel erhöhte Israel auf 3:1 und als Salzburg-Stürmer Dabbur auf 4:1 stellte war das Spiel endgültig verloren und die Stimmung im Fansektor soweit, dass sich manche schon überlegten, das Stadion zu verlassen. Arnautovic köpfelte in der 75. Minute zwar noch zum 2:4, aber Hoffnung auf eine Wende kam nicht mehr auf. Zu desaströs war die Leistung der österreichischen Mannschaft an diesem Tag. Damit steht Österreich nach zwei Niederlagen mit dem Rücken zur Wand. In den letzten acht Spielen ist man fast zu acht Siegen gezwungen – eine schwierige Aufgabe.

Die beiden spät angereisten Mitglieder wurden wieder verabschiedetet und wir fuhren nach dem Match wieder zu einem Supermarkt, kauften uns Pizzen und Nudeln zum Abendessen und einige Lebensmittel für das kommende Frühstück. Kurz vor Mitternacht erreichten wir die Unterkunft und bereiteten das Nachtmahl vor. Der Tag und das Match wurden bei ein paar Getränken Revue passiert, gegen 3:30 waren die letzten im Bett. Am nächsten Tag mussten wir nicht so früh aufstehen, da keine weiteren Programmpunkte anstanden. Nach einem erneut ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Flughafen, wo wir die Autos zunächst zurückgaben und dann zur Sicherheitskontrolle wollten. Doch zuvor musste sich jeder einer Befragung stellen, ob er Gegenstände aus Israel mitgenommen habe und was er hier gemacht habe. Nach einiger Zeitverzögerung starteten wir schließlich Richtung Kiev und nach einem kurzen Aufenthalt und einem Sandwich landete wir gegen 21:00 am Flughafen Wien-Schwechat, wo unsere interessante, aber sportlich enttäuschende Reise endete.