Zusammenfassung 3. Vereinsjahr 2013

Die Wende vom alten ins neue Vereinsjahr bildete mittlerweile die schon traditionelle jährliche Generalversammlung, die am Samstag, den 24. November 2012, in Schwechat stattfand. Bei der Generalversammlung resümierte man nochmal über das vergangene Jahr, und wir machten auch die eine oder andere Veränderung im Verein: So wurden die Vereinsstatuten angepasst und der Vorstand teilweise neu besetzt. Außerdem verließen einige inaktive Mitglieder den Verein nun offiziell. Die Generalversammlung war natürlich über die aktuelle Lage mit dem ÖFB besorgt, denn immerhin aberkannte uns der Fußballbund seit Anfang November als offizieller Fanklub der Nationalmannschaft. Ein Treffen wurde deshalb stark forciert.

Dieses fand dann am Montag, den 3. Dezember 2012, im Wiener Prater statt. Der ÖFB sagte deutlich, was ihn an der derzeitigen Zusammenarbeit stört und gab uns wieder den Fanklub-Status zurück solange wir gegen die genannten Vorgaben nicht verstoßen. Insbesondere ging es um die von uns in Berichten öffentlich geäußerte Kritik gegenüber dem ÖFB, seinen Fans und seinen Sponsoren.

Bis zur ersten Hurricanes-Veranstaltung im neuen Jahr organisierte man die kommenden Spiele. Österreich muss 2013 ja fünfmal auswärts (Wales, Irland, Deutschland, Schweden, Färöer) und viermal zuhause (Färöer, Schweden, Griechenland, Irland) ran, wobei im November noch Playoff-Spiele oder Freundschaftsspiele stattfinden. Für Färöer und Schweden wurde wieder ein 2er-Abo aufgesetzt, von dem wir 74 Stück nahmen, was ziemlich genau dem letzten Abo entsprach.

Den Auftakt im neuen Jahr machte dann der Hurricanes-Skiabend am Samstag, den 19. Januar 2013 am Zau[:ber:]g. Es waren zwar weniger Mitglieder als beim letztjährigen Nachtrodeln dabei, aber trotzdem war es eine Mega-Gaude. Durch den vielen Neuschnee fanden wir hervorragende Pistenverhältnisse am Hirschenkogel vor. Abgerundet wurde der Skiabend durch einen Besuch in der Enzianhütte, die vom Capo des Teamfanklub Oed-Zeillern geführt wird.

Am Freitag, den 25. Januar, lud der ÖFB zum mittlerweile traditionellen jährlichen Fanklubtreffen in Wien ein. Neben Teamchef Marcel Koller und Generalsekretär Alfred Ludwig nahmen Vertreter von 13 Fanklubs an diesem Treffen teil. Der ÖFB lobte die positive Entwicklung im Stadion: Es gibt kaum Unruhen, keine Bengalen, die Stadien sind gut gefüllt. Zudem versucht der ÖFB durch den eigenen Fanklub „Immer wieder Österreich“ die Familien und passive Zuschauer aus der Fankurve raus zu bringen. Mehrheitlich wurde beschlossen, dass für das kommende 2er Abo die Platzaufteilung im Happel Stadion dahingehend verändert wird, dass alle Fanklubs innerhalb der drei Mittelblöcke im 1. Rang untergebracht werden. Dadurch kann zwar nicht jeder Fanklub hinter seinem Banner stehen, aber dafür sollen die Konflikte zwischen den organisierten und unorganisierten Fans gelöst werden und die Stimmung verbessert werden. Die Patriots Österreich stellen weiterhin Vorsänger und Trommler.

Zwei Tage später, am Sonntag, den 27. Januar, fand ein Hallenturnier des Teamfanklubs Pielachtal in Obergrafendorf statt. Eigentlich war das Hurricanes-Team ähnlich stark besetzt wie beim letzten Turnier am Funcourt in Fischamend, wo wir den 3. Platz holten, aber das Glück war uns nicht hold. Zwar konnte man gegen die SauKarln gewinnen und gegen Pielachtal Remis spielen, aber gegen die anderen drei Gruppengegner setzte es lediglich Niederlagen. Auch im Spiel um Platz 9 wurden wir geschlagen. Bei den Turnieren von Pielachtal lastet auf uns also weiterhin ein Fluch: in vier Turnieren war das beste Ergebnis ein 7. Platz (von 10).

Anfang Februar folgt dann auch schon das erste Länderspiel in diesem Jahr und zwar auswärts gegen Wales. An dieser Reise nahmen sieben Hurricanes teil, was die bisher stärkste Auswärtsbesetzung darstellte. De Reise war durchwegs abenteuerlich, dafür recht kostengünstig. Hinflug war am Matchtag selbst von Bratislava aus, via Mietauto ging es dann nach Swansea. Die Mannschaft bot eine desaströse Leistung, verlor gegen die Waliser mit 1:2. Auf den Rängen behielten die rund 70 Österreicher klar die Oberhand, leider war nach dem 0:2 die Motivation bei den Meisten nicht mehr vorhanden. Insgesamt waren 14 Fanklubs mit ihren Fetzen vertreten. Wir verbrachten dann noch fast zwei Tage in London, ehe es über Bratislava wieder nach Hause ging.

Einen Tag nach unserer Rückreise fand auch schon das nächste Event statt: Das Hurricanes-Team trat beim Hallenturnier des FC Southpark, einem Hobbyfußballverein aus Fischamend, an. Die Mannschaft war wiedermal gut aufgestellt und diesmal sollte es tatsächlich besser laufen. Im ersten Spiel gab es zwar noch Startschwierigkeiten, aber in der 4er-Gruppe setzten wir uns mit 7 Punkten souverän durch. Das Finale war ungemein spannend, wir lagen 1:3 zurück, kämpften uns zurück und führten wenige Augenblicke vor dem Abpfiff mit 4:3. Leider kassierten wir noch den Ausgleich und im Golden Goal mussten wir uns geschlagen geben. Trotzdem bildet dieser 2. Platz das beste Ergebnis, was das Hurricanes-Team jemals einfuhr. Rund eine Woche später waren wir zu Gast bei den SauKarln Österreich, die ihr mittlerweile fast schon traditionell Kegelturnier veranstalteten. Ohne uns vorher einzuspielen machte unser 2-er Team einen guten Eindruck, wurde Erster in Gruppe A mit nur einer Niederlage und fünf Siegen und musste im Finale gegen „Die Spasskegler“ von Gruppe B ran. Das Finale ging mit 63:79 (16 Würfe) verloren. In der „SauKarln-Bar“ ließ man den Abend dann noch ausklingen.

Bis zu den beiden Spielen im März bestellten wir neue Shirts und Aufkleber und fertigten drei neue kleine Fahnen für die kommenden Auswärtsspiele an. Das erste Bewerbsspiel in diesem Jahr war dann gegen die Färöer Inseln am Freitag, den 22. März, in Wien. Beim Fanklubtreffen im Januar wurde vereinbart, dass alle Fanklubs in den Mittelblöcken C, D und E ihre Karten beziehen, um Konflikte zwischen den organisierte und normalen Fans vorzubeugen, was im Großen und Ganzen auch gelang. Das Team gab sich gegen die Inselkicker keine Blöße, gewann mit 6:0, wobei die Führung früh erzielt wurde. Zu Beginn des Spieles machten wir gemeinsam mit ein paar anderen Fanklubs eine Doppelhalter-Fahnen-Choreo über den Block E, forcierten in weiterer Folge Akustik und Fahneneinsatz. Die Stimmung war insbesondere am Anfang recht gut. Niedrige Temperaturen, der quasi sichere Sieg („brauchen wir eh nicht mehr nach vorne zu peitschen“) sowie die ständige Wiederholung der Fangesänge führten zu einem allgemeinen Abfall der Stimmung in der Fankurve. Gegen Ende erhob sich mit drei weiteren Toren noch einmal die Stimmung, „Oh wie ist das schön“ hallte durch das Stadion.

Am Dienstag darauf traf das Nationalteam auswärts im Aviva Stadium auf Irland. Der Hauptteil der Hurricanes reiste Montagfrüh an, ein paar waren bereits Freitagabend in Dublin. Sightseeing geschah unter kalten Temperaturen und Schneefall, Montagabend konnte man im Bezirk „Temple Bar“ eine unnötige körperliche Auseinandersetzung zwischen Österreichern (!) beobachten. Der Ansturm auf das Match war riesengroß, rund 2.700 Österreicher reisten nach Irland. So viele Auswärtsfans gab es in den letzten Jahren nur in Gelsenkirchen beim 2:6. Der ÖFB organisiert erstmals sogar einen Charterflug. Die Tribüne war damit komplett voll und da es keine sinnvolle Möglichkeit gab das Banner aufzuhängen, hielten wir unseren Fetz’n über 90 Minuten. Zum Glück gab es keine Probleme mit den Ordnern, insbesondere durften alle stehen und es herrschte weitgehend freie Platzwahl im Sektor. Darüber hinaus durften wir Fahnen mitnehmen, die dann natürlich über 90 Minuten in Einsatz waren. Die Stimmung war im Großen und Ganzen sehr gut. Ein massiver Nachteil war, dass es keine Trommel und auch keinen Vorsänger gab, damit stimmte halt immer eine Gruppe was an, das dann meistens durch alle Reihen durchdrang. Trotzdem wurde es einige Male richtig laut und die Iren hatten da wirklich wenig entgegenzusetzen. Das 2:2 war nicht unbedingt das optimale Ergebnis um sich für die WM auch zu qualifizieren, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Am Samstag, den 6. April, trat das Hurricanes-Team zum dritten Mal in diesem Jahr zu einem Hallenfußballturnier an. Beim letzten in Februar konnte man mit Platz Zwei die beste Platzierung in unserer Geschichte einfahren, auch diesmal wollten wir unter die Top 3. Da mit zunehmender Mitgliederanzahl auch die Anzahl der Fußballspieler stieg, stellten wir erstmals zwei Mannschaften, die sich ganz unterschiedlich schlugen: Team I hatte in der wohl schwereren Gruppe A keine Chance, holten in vier Spielen nur zwei Punkte und landeten am letzten Tabellenplatz. Team II schlug sich in Gruppe B besser, gewann dreimal und spielte zweimal Remis, war damit Gruppenerster. Im Halbfinale musste sich Team II mit 0:1 knapp geschlagen geben und auch im Spiel um Platz 3 verloren wir mit 0:1. Damit gab es wie vor zwei Jahren wieder nur einen 4. Platz.

April und Mai sind bekanntlich die Länderspiel-freien Monate. Zur Überbrückung dieser Phase veranstalteten wir am 11. Mai ein internes Fanklubtreffen in der Luftburg im Wiener Prater. Der gesellige Abend wurde unter leichtem Regen bei diversen Attraktionen im Wurstel-Prater ausgeklungen. Bis zum WM-Qualifikationsheimspiel gegen die Schweden startete der Verkauf für die beiden September-Spiele in München und zuhause gegen Irland. Die mehr als 6.000 Karten für das Auswärtsmatch gegen Deutschland waren in Windeseile verkauft, wir selbst reservierten 160 Tickets beim ÖFB und organisierten zwei Busse. Damit konnten wir für dieses Spiel bis dato mit Abstand die meisten Hurricanes samt Freunden motivieren. Aber auch das Qualispiel gegen die Iren war recht bald ausverkauft, wobei wir auch hier einen neuen Rekord an Tickets für Heimspiele aufstellten, benötigten wir diesmal doch deutlich mehr Karten als die gewöhnlichen 75. Darüber hinaus legten wir uns im Mai eine neue 5m-Teleskopstange an, da unsere alte leider verloren ging.

Das Spiel gegen die Schweden am 7. Juni war ja im Abo mit Färöer (März) verkauft worden, die Hütte war mit 48.000 Zuschauern bum voll. Österreich zeigte an diesem Tag eine ausgesprochen gute Leistung, ging schnell 2:0 in Führung und konnte dieses Ergebnis lange Zeit nicht nur halten, sondern auch fast ausbauen. Den Schweden gelang der Anschlusstreffer zu spät, es bleib beim 2:1 für uns. Damit hatte Österreich eine ausgezeichnete Ausgangsposition (Gruppenzweiter) für den Herbst und wir katapultierten uns in der Weltrangliste nach vorne. Fantechnisch war das Spiel mit dem Heimspiel gegen Kasachstan im Oktober vergleichbar, wobei erwähnt sei, dass der ÖFB löblicherweise eine Choreografie über die gesamte Fankurve organisierte. Die Choreografie bestand aus roten und weißen Zetteln, die zu einer Österreich-Fahne angeordnet waren. Im weißen Teil der Fahne stand in schwarz noch „12. Mann“. Und unterhalb den Zetteln hing ein Spruchband mit „ G A N S L H A U T“.

Damit startete der Sommer, in dem wir traditionell an einigen Events teilnahmen. Den Auftakt machten zwei Fußballturniere im Juni. Zuerst wollten wir den 3. Platz beim jährlichen Rannersdorfer Hartplatzturnier verteidigen. Es entwickelte sich ein äußerst spannendes Turnier, wobei wir uns vor allem mit guter Defensivarbeit und kämpferische Leistung durchsetzen konnten. So stiegen wir als Gruppenzweiter (4-er Gruppe) in das Halbfinale auf, verloren dort denkbar knapp nach Verlängerung mit 1:2 gegen den Turnierzweiten. Im Spiel um Platz 3 kamen wir auf ein 2:2 in den letzten Sekunden, siegten im Penalty-Schießen mit 2:0. Damit konnten wir unseren 3. Platz vom letzten Jahr tatsächlich erfolgreich verteidigen! Das zweite Turnier war das ebenfalls jährlich stattfindende Streetsoccer-Turnier in Puchberg am Schneeberg. Leider nahmen nur sechs Mannschaften teil, womit wir im Meisterschaftsmodus insgesamt 10 Gruppenspiele bestritten und trotz einer nominell sehr guten Mannschaft nur 5. wurden. Im Spiel um Platz 5 (gegen den 6.) setzten wir uns durch, womit wir erneut keinen Stockerlplatz ergattern konnten. Die Qualität des Turnieres war sehr hoch, jedes der sechs Teams war recht stark.

Erwähnenswert von diesen Wochen ist weiters, dass Leo Windtner wieder als ÖFB-Präsident einstimmig und ohne Gegenkandidat gewählt wurde. Das Ziel des ÖFB ist jedenfalls klar: Man möchte sich langfristig in die Top 30 der Welt spielen und sich regelmäßig für Großturniere qualifizieren. Darüber hinaus ist eine Bewerbung für die EM 2020 in Europa angedacht worden.

Nach reiflicher Überlegung hat sich der Vorstand im Juni dazu entschlossen in Technik zu investieren und den Verein hinsichtlich Video & Fotos unabhängig zu machen. Unabhängig deshalb, weil wir uns bis jetzt die Geräte immer von Mitgliedern ausleihen mussten. Wir kauften uns deshalb einen hochwertigen Camcorder und eine hochwertige Spiegelreflexkamera, die die Atmosphäre im Stadion zukünftig besser einfangen sollen. Wenig später legten wir uns auch zwei neue Sticker-Motive zu.

Am 14. Juli luden die Hurricanes zum 2. Mal zum Wandertag ein. Mit 12 Leuten ging es diesmal in weniger anspruchsvolles Gelände in die Ötschergräben in Niederösterreich. Die Temperaturen waren leider etwas zu niedrig um in den Ötscherbach einzutauchen, jedoch bot ein wundervolles Panorama Erstaunen in allen Augen. Der Rückweg führte über eine sehr lange Forststraße, wobei wir über versteckte Abkürzungen mal mehr, mal weniger erfolgreich versuchten der weiten Ödnis zu entgehen. Der Wandertag war in Summe aber wieder ein voller Erfolg und wird nächstes Jahr bestimmt wiederholt werden.

Rund einen Monat später, am Samstag, den 10. August, ging es zum letzten Fußballturnier in den Sommermonaten: Zum dritten Mal gastierten wir beim Pielachtaler Beachsoccer-Turnier in Hofstetten, wo wir bisher noch keine anständige Platzierung zusammen gebracht haben. Aber das Gück war uns an diesem Tag nicht hold, zudem fehlte einfach die nötige Spielpraxis auf Sand. In der 5-er Gruppe konnten wir kein Spiel gewinnen, remisierten nur zweimal und qualifizierten uns als Vorletzter für das Spiel um Platz 7, das wir allerdings wider aller Erwartung recht deutlich für uns entscheiden konnten und damit den Platz vom letzten Jahr egalisieren konnten.

Ein paar Tage später, am Mittwoch, den 14. August, fand das traditionelle Sommerspiel, diesmal in der Red Bull Arena in Salzburg statt. Es war dies das vorläufig letzte Sommerspiel, da aufgrund des neuen Spielplanes der FIFA nur noch Doppelrunden im März, Juni, September, Oktober und November ausgetragen werden. Leider war die Anzahl der Mitglieder wegen Urlaubszeit, Bedeutungslosigkeit des Spieles und weite Anreise bescheiden. So reisten wir mit zwei Autos an, andere fuhren selbstständig oder waren bereits vor Ort. Am Ende zählten zu uns 21 Leute. Es waren natürlich auch einige andere Fanklubs gut vertreten, neben uns im Stadion standen Pielachtal und die Blutgruppe. Da der eigentliche Hauptfanklub quasi nicht vertreten war übernahmen wir nach genau einem Jahr Pause für dieses eine Spiel die Rolle des Stimmungsmachers, weil sonst tote Hose gewesen wäre. Um uns herum gab es ein Zentrum von aktiven Supportern, aber darüber hinaus ging wenig, weshalb die Fangesänge auf der anderen Seite des Stadions vermutlich nicht mehr gehört wurden. Es war schwierig darauf zu achten, dass dieselben Fangesänge nicht wieder und wieder gesungen wurden (es gibt ja nur ein knappes Repertoire), so bauten wir auch den einen oder anderen noch weniger bekannten Gesang von uns ein. Der Spielverlauf wirkte alles andere als unterstützend, nach dem Rückstand war es sehr mühsam, ab dem 0:2 dann endgültig vorbei. Trotzdem schafften wir es gegen Ende mit den treuesten Fans einen neueren Fangesang von uns über mehrere Minuten durchzusingen. Etwas anders war zu diesem Zeitpunkt sowieso unmöglich.

Bevor es zu den beiden entscheidenden WM-Qualifikationsspielen gegen Deutschland und Irland ging, machten wir Hurricanes erstmals noch bei der 5. Auflage der Miesenbacher Highlandgames mit. Bei Bewerben wie Baumstammwerfen, Hindernislauf, Eierwurf, Seilziehen und Wetttrinken taten wir uns Mal besser, Mal schlechter und mussten uns lediglich ganz knapp um zwei Punkte den Erstplatzierten geschlagen geben.

Damit ging es zum „Auswärtsspiel“ in München gegen Deutschland (Freitag, 6. September). Der österreichische Auswärtssektor fasste knapp 7.000 Plätze, mindestens weitere 3.000 Österreicher beschafften sich Karten auf anderen Tribünen. Auch wir konnten eine große Nachfrage verzeichnen, brachten insgesamt 160 Karten an Mitglieder und Freunde, wobei 40 Leute separat fuhren. Für die anderen 120 organisierten wir zwei 60er Busse. Bisher haben wir in unserer noch jungen Vereinsgeschichte nie auf einen Bus zugreifen müssen, da wir bei Spielorten außerhalb von Wien fast immer um die 15-20 Leute waren und somit mit den Autos fahren konnten. Um 11:00 traten wir unsere Reise von Schwechat aus an, die Busfahrt verlief sehr vielversprechend, alles verlief wie am Schnürchen. Wir kamen genau zum richtigen Zeitpunkt in München an, die Pielachtaler waren bereits am Parkplatz und gemeinsam wollten wir zum Stadion marschieren. Es schlossen sich sofort mehrere Gruppen vom Parkplatz an, womit ein richtig großer Mob auf ganz spontane Weise zusammen gekommen ist. Hier und da hielten wir kurz an, stimmten mehrere Fangesänge an und wurden durch unsere Trommeln unterstützt. Wie auch schon beim letzten Freundschaftsspiel gegen Griechenland in Salzburg übernahmen wir wieder das Trommeln. Megaphone waren in Deutschland leider strikt verboten. Im Stadion formten wir wieder den gemeinsamen Block aus Hurricanes, Pielachtalern, Blutgruppe und SauKarln. Wir gaben unser Bestes, aber an diesem Tag war wirklich nicht viel drinnen. Die Atmosphäre war im Vergleich zu Gelsenkirchen 2011 entspannter, aber dementsprechend waren die Leute nicht so motiviert, was uns wirklich verwundert hat. Nach dem ersten Gegentor wurde die Stimmung stark gedämpft, ab dem 0:2 war sie endgültig tot. Dennoch waren wir den Deutschen, die einen solchen Support ja gar nicht besitzen, über weite Strecken akustisch überlegen. Auch optisch setzten wir wieder einige größere Fahnen ein. Unsere Leute fanden nach dem Spiel wieder recht zügig in den Bus und ohne Probleme ging es auch wieder heim – zwar ohne Punkte, aber mit einem super Event im Rucksack.

Am Dienstag darauf spielte das Nationalteam im ausverkauften Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen Irland. Die Ausgangslage zu diesem Spiel war heikel: Nach dem 2:1-Sieg über Schweden gab es noch realistische Chancen auf die WM, wenig überraschend setzte es gegen die Deutschen auswärts eine Niederlage, was bedeutete, dass Österreich gegen Irland gewinnen musste um die WM-Chancen zu wahren. Auf der Gegenseite musste auch Irland gewinnen, sonst wäre auch für sie das Kapitel WM 2014 beendet gewesen. Die Vorzeichen standen jedenfalls gut, denn im offiziellen Fanmatch gegen die Iren (also österreichische Anhänger spielten gegen irische), zu dem wir vier Leute stellten, konnte Österreich einen 2:0-Heimsieg erringen (in Dublin gab es eine 1:3-Niederlage). Nach etwas über einem Jahr übernahmen wieder wir das Trommeln und Vorsingen im Wiener Ernst Happel Stadion, nachdem wir dies ja schon gegen Griechenland in Salzburg und gegen Deutschland in München einigermaßen erfolgreich gemacht haben. Aufgrund des aktuellen Nationalteam-Hypes konnten wir außergewöhnlich viele Leute zu diesem Spiel mobilisieren, insgesamt beanspruchten wir 187 Karten, was die bisherige Bestmarke für Heimspiele von 75 um Dimensionen schlägt. Der halbe 1. Rang C/D konnte an Fanklubs vergeben werden, was eine durchaus positive Entwicklung darstellt. Das einzige Manko an diesem Abend war das Wetter, das mit Sturm und Regen für erschwerte Bedingungen sorgte. So sahen wir uns gezwungen das Filmen in der zweite Halbzeit aus Sicherheitsgründen einzustellen. Auch der Fahneneinsatz litt sehr unter diesen schwierigen Bedingungen. Vom akustischen her lief alles top, selten gab es bei Spielen des Nationalteams im Happel Stadion eine so laute und positive Stimmung. Wir verstanden es zwar nur mit den klassischen und allseits bekannten Fangesängen auszukommen, aber dennoch durch reichliche Abwechslung nicht für Langeweile zu sorgen. Darüber hinaus konzentrierten wir uns voll und ganz auf Support-Gesänge, die über 90 Minuten aufrechterhalten werden konnten. Negative Schlachtrufe gegenüber den Iren blieben zur Gänze aus. Und das ist gut so. Von den bisherigen drei Wien-Spielen in diesem Jahr, war dieses sicherlich fantechnisch das Beste. Mit dem 1:0-Sieg sind alle Chancen da, um sich für das Playoff zu qualifizieren, Österreich hat es selber in der Hand und das Duell in Stockholm im Oktober hat somit Endspielcharakter.

Vor den beiden Endspielen nahmen wir Hurricanes zum letzten Mal in diesem Jahr an einem Fußballturnier teil. Wir wurden nämlich zum Kleinfeldturnier in Schwechat am 21. September eingeladen. Unsere Mannschaft war fast identisch mit jener des Hallenfußballturniers im Februar wo wir mit dem 2. Platz die bisher beste Platzierung des Hurricanes-Teams holen konnten. Einen ähnlichen Platz haben wir uns bei diesem Turnier nicht erwartet, da die Gegner beim jährlichen Kleinfeldturnier sehr stark sind, insbesondere machen sich zwei Mannschaften (Super Smash Brothers und Athletic Simmering) traditionell Platz Eins und Zwei aus, wobei da viele, wenn nicht sogar fast ausschließlich Vereinsspieler am Werk sind, wovon in unserer Mannschaft kein einziger ist. Das Wetter brachte gelegentlich Regenschauer, der Platz war anfangs noch nass. Durch Leichtfertigkeit in der Chancenauswertung in defensive Schwächen verloren wir alle drei Gruppenspielen und mussten vorzeitig die Heimreise antreten.

Am Freitag, den 11. Oktober kam es zum Entscheidungsspiel in Schweden. Bereits der überragende 2:1-Heimsieg gegen Schweden im Juni machte dieses Spiel zu dem Entscheidungsspiel im Rennen um das Ticket für das WM-Playoff. Wir Hurricanes reisten mit insgesamt 20 Leuten in vier verschiedenen Gruppen nach Stockholm. Manche blieben übers Wochenende, andere nahmen einen Tagesflieger. Die meisten Hurricanes flogen Freitag-Früh, am Nachmittag trafen sich unsere Gruppen am bekannten Stockholm stadshus, dem Rathaus der schwedischen Hauptstadt. Wenig später ging es Richtung Stadion, das an der Grenze von Stockholm in Solna lag. Die „Friends Arena“ ist ein brandneues Stadion, wurde vor nicht einmal einem Jahr offiziell eröffnet und fasst in etwa so viele Sitzplätze wie das Ernst-Happel Stadion in unserer Bundeshauptstadt. Vor unserem Eingang trafen wir weitere Fanklubs, etwa die Pielachtaler und die Blutgruppe. Wie auch schon in den letzten beiden Monaten stellten wir wieder einen Vorsänger und Trommler (+ einige kleinere Fahnen). Es ist sicher schon eine gute Zeit her, dass bei einem Auswärtsspiel der österreichischen Nationalmannschaft ein Vorsänger mit Megaphon und ein Trommler den Block antrieben. Leider ergab die Platzzuteilung nun einmal, dass wir ziemlich am Rand des österreichischen Fanblocks (mit über 2.400 Österreicher und Österreicherinnen!) waren, was für die Stimmung gewiss nicht optimal war. Trotzdem gelang es ganz gut die Fangesänge und Schlachtrufe zu zentralisieren. Die Stimmung war okay – wenn man die ganzen Umstände betrachtet vielleicht sogar sehr gut – es war nur merkwürdig, dass trotz 1:0-Führung und damit dem quasi sicheren Playoff-Ticket aus der Kurve nicht das Maximum heraus geholt werden konnte. Beim 1:1 – was ja an und für sich immer noch ein gutes Resultat gewesen wäre – ging kaum mehr etwas, der Fanblock glich sich immer mehr der Leistung des Teams an. Mit dem späten 1:2 platzte der WM-Traum endgültig, eine große Chance für eine WM-Teilnahme wurde leichtfertig verspielt.

Das Spiel am darauffolgenden Dienstag, den 15. Oktober, gegen die Färöer, war nun bedeutungslos. Nur drei Hurricanes nahmen den abenteuerlichen Trip in Angriff. Es war einfach eine sehr teure Auswärtsreise auf eine ferne Insel, für die man sich einige Tage frei nehmen hat müssen. Das war nicht gerade die beste Einladung. Die Anreise war unterschiedlich: Einer flog gemeinsam mit ein paar Leuten vom Teamfanklub Pielachtal bereits am Dienstag, den 8. Oktober, nach Stockholm und nach dem Schweden-Match über Kopenhagen weiter auf die Färöer. Zwei andere von uns nahmen den ÖFB-Flieger am Montag-Vormittag (14. Oktober), nachdem sie zuvor Samstag-Mittag von Stockholm nach Wien heim kehrten. Unser Ein-Mann-Trupp besichtigte am Sonntag mit einem Pielachtaler (die anderen machten eine Bootsfahrt) Torshavn mit der Erkenntnis, dass es nicht viel zu sehen gab. Am Abend ging man gemeinsam auf Zechtour. Am Montag trafen wir Hurricanes uns zum ersten Mal beim Fanmatch mit anderen Fanklubvertretern gegen Färöer-Kicker. Leider machte dieses Spiel nicht Lust auf mehr, wir schlitterten in ein 0:6-Debakel, aber angeblich waren die Färöer-Kicker Vereinsspieler aus der dortigen 4. Liga… Jedenfalls waren die meisten nach dem Spiel ziemlich kaputt, womit am Abend nichts weiter los war. Am Dienstag trennten sich unsere beiden Gruppen wieder, der Pielachtal-Hurricanes-Trupp befestigte schon um 10:30 ihre Banner im Stadion. Da unser Gästeblock neben der Hauptkamera war und dort nur wenig Platz für die diversen Banner war, entschlossen wir uns unsere Fetzen hinter dem Tor auf einen Zaun zu hängen, wo sie mehr im TV-Bild waren. Die anderen beiden Hurricanes besichtigten derweil Torshavn. Zum Match fanden sich rund 200 Österreich zusammen, trotz fehlender Trommel und Megaphon war der Block in der Anfangsphase recht laut. Mit der Zeit wurde es leiser und tatsächlich kamen auch hier und da die Färinger zu Wort. Fahnen gab es leider keiner auf österreichischer Seite. Das Team fuhr einen ungefährdeten 3:0-Auswärtssieg ein, doch die Freude hielt sich wegen der bitteren 1:2-Niederlage gegen Schweden in Grenzen. So hätte die Sieges-Party nach dem Spiel wesentlich besser ausfallen können. Am Mittwoch ging es für alle drei Hurricanes ohne Zwischenfälle via Kopenhagen zurück nach Wien.

In den nächsten Tagen folgte ein Hin und Her um die Vertragsverlängerung von Teamchef Marcel Koller. Der ÖFB, Die Teamspieler und auch zahlreiche Fans machten sich für den Coach stark. Am 30. Oktober verlängerte Koller seinen Vertrag. Der Schweizer erhielt einen Vertrag bis Dezember 2015 mit einer automatischen Verlängerung bis nach der EM Endrunde 2016 in Frankreich im Falle einer erfolgreichen Qualifikation des Nationalteams. Marcel Koller freut sich auf die weitere Zusammenarbeit: „Dies war, auf den Fußball bezogen, die schwierigste Entscheidung, welche ich in meiner Karriere treffen musste. Ich habe vor zwei Jahren dieses Projekt beim ÖFB begonnen und ich will es weiterführen.“

Da sich die Nationalmannschaft leider nicht in der Qualifikation durchsetzte, gab es im November statt zwei Playoff-Spielen ein freundschaftliches Länderspiel gegen die USA. Ein durchaus interessanter Gegner, war die USA zu diesem Zeitpunkt doch die Nummer 13 der Welt und für die Weltmeisterschaft in Brasilien qualifiziert. Außerdem fungierte Andreas Herzog als Co-Trainer. Dennoch lief der Kartenverkauf nur sehr mager, erst in den letzten Tagen tat sich noch einiges, das Stadion wurde doch noch halbvoll. Neben dem Trommeln, Vorsingen und Fahnenschwingen, wollten wir noch weitere Akzente setzen. Da Marcel Koller wenige Wochen zuvor seinen Vertrag beim ÖFB verlängerte, bot sich ein Spruchband an. Wir entschieden uns für den Text: “KONTINUITÄT IST DER RICHTIGE WEG – SCHÖN, DASS DU BLEIBST, MARCEL“. Natürlich musste auch ein schönes Intro her: Da die Blöcke aber sehr löchrig waren, entschieden wir uns für den Einsatz von unseren 5m²-rot-weiß-roten-Fahnen, die wir vor genau einem Jahr in Linz einsetzen wollten (dazu ist es aus diversen Gründen leider nie gekommen). Es war lange Zeit unklar wie viele Reihen besetzt sind, deshalb legten wir die Choreo nur für die ersten vier Reihen an. In den drei Mittelblöcken des ersten Ranges wurde also in zwei Reihen 30 5m²-rot-weiß-rote Fahnen geschwungen. Darunter war ein Spruchband zu lesen mit „QUALI KNAPP VERPASST – LASST DIE KÖPFE NICHT HÄNGEN“. In einer Bastel-Session einige Tage vor dem Spiel fertigten wir unter anderem auch eine neue bemalte 2m²-Fahne an, die ihre Premiere feiern sollte. Im Stadion nahmen wir die üblichen Plätze im Block E neben Pielachtal und der Blutgruppe ein. Während dem Spiel stellten sich noch die SauKarln zu uns. Die Choreo wurde erst eine Stunde vor Spielbeginn aufgebaut, das Spruchband war flott ausgerollt, doch die Verteilung der Fahnen an die Leute im ersten Rang verlangte viele Erklärungen. Obwohl bei jeder einzelnen Fahne darauf hingewiesen wurde, dass sie dort bleiben möge, wo sie nun steht und, dass sie ausschließlich bei der Choreo geschwungen werden soll, schafften es drei Fahnen auf wundersame Weise zu verschwinden. Diese rissen ein nicht zu vernachlässigbares Loch in die Choreo im Block C. Beim Betrachten des Videos wurde klar, dass jemand zwei Fahnen vom ersten Rang in den zweiten (!) Rang gebracht hatte, aber dann dort während des Spieles zu keinem einzigen Zeitpunkt geschwungen hat. Es stellt sich hier natürlich die Frage, was in den Köpfen dieser Leute vor sich geht. Die Trommeln montierten wir erstmals außen, was eine deutliche Verbesserung darstellte. Zudem setzten wir wieder viele Fahnen ein und waren damit optisch wie akustisch das Stimmungszentrum in der Kurve. Im Vergleich zu Irland im September waren die Stadionbesucher leider unmotivierter, was wohl auf das Kalenderdatum und der Bedeutungslosigkeit des Spieles zurückzuführen ist. Trotz Führung gegen einen WM-Teilnehmer (!) war die Stimmung um die 30. Minute schon sehr dürftig. Das zog sich so bis zum Ende dahin. In der 12. Minute präsentierten wir das Koller-Spruchband, leider wurde es von den Stadionbesuchern in unserem Block nicht ausreichend gespannt, andere zogen es gar demonstrativ runter oder rauf, um das Spielfeld zu sehen, womit der Text nicht einwandfrei lesbar war. Hier werden wir zukünftig besser vorgehen müssen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigten wir noch ein paar Doppelhalter. Eine positive Erwähnung ist noch die Welle, die uns um die 60. Minute durch das ganze Stadion gelang.

Was lässt zusammenfassend also über das dritte Vereinsjahr sagen? In der Wende vom zweiten ins dritte Vereinsjahr hatten wir massive Probleme mit dem ÖFB, doch die Ungereimtheiten konnten im Dezember aus dem Weg geräumt werden und das Verhältnis verbesserte sich im Laufe des Jahres drastisch. Beim ÖFB-Fanklubtreffen wurde beschlossen, dass die Fanklubs in Wien zukünftig nur noch auf die drei Mittelblöcke aufgeteilt werden und dass die Patriots weiter vorsingen und trommeln werden. Doch Mitte des Jahres stellten die Patriots das ein, so halfen wir in höchster Not wieder einmal aus und stellten bis Jahresende Vorsinger und Trommler. Wir verbesserten uns von Spiel zu Spiel, in Deutschland und gegen Irland konnten hervorragende Auftritte verbucht werden. Auch gegen die USA waren wir sehr motiviert, bastelten eine Choreographie und ein Spruchband und überzeugten in weitere Folge natürlich mit Akustik und Optik. Nicht minder sei erwähnt, dass wir den Anteil der Hurricanes bei Länderspielen steigern konnten, obwohl die Mitgliederanzahl leider momentan stagniert. So waren über 30 Mitglieder auch mindestens einmal auswärts dabei und wenn man München nicht einrechnet, waren es immerhin noch 17 verschiedene Mitglieder. Mit den Mitglieder-Freunden hätte man fast nochmal so viele. So wie wir zu Marcel Kollers Verlängerung meinten „Kontinuität ist der richtige Weg“, so trifft dies auch auf die Fankurve zu.