Auftritte

Irland - Österreich, 11.6.2017 (A-Herren)

Am Sonntag, dem 11. Juni 2017 (Spielanstoß 17:00 Ortszeit), fand das WM-Qualifikationsspiel gegen Irland im Aviva Stadium in Dublin statt. Das von Schiedsrichter Thomson (SCO) geleitete Spiel endete 1:1 durch die Tore von Hinteregger (31.) und Walters (85.). Es waren 51.000 Zuschauer anwesend, darunter 62 Hurricanes (23 Mitglieder).

Das Auswärtsspiel gegen Irland war das erste von mehreren Endspielen für die österreichische Fußballnationalmannschaft um sich für die WM in Russland doch noch zu qualifizieren. Jedenfalls war eine Niederlage verboten, am besten sollte es ein Sieg werden. Teamchef Marcel Koller fielen jedoch leider einige Spieler, darunter Marko Arnautovic, Marc Janko und Robert Almer, aus. Die Hauptgruppe reiste am Samstag in aller Früh vom Flughafen Bratislava an. Es gab mehrere kleinere Gruppen, die sich teilweise vor Samstag und teilweise erst am Sonntag auf dem Weg nach Dublin machten. Da das Hotel am Vormittag noch nicht bereit war, fuhren wir vom Flughafen nach Howth und bestaunten die Landschaft. Anschließend gingen wir zur Jameson Distillery, einer bekannten Whiskeybrennerei. Am frühen Nachmittag konnten wir schließlich die Apartments beziehen und lagerten dort unser Gepäck ab. Nach einer kurzen Erholungspause fuhren wir mit der Bahn zum Treffpunkt des Fanmatches in Bray. Auch in Irland konnten österreichische und irische Fans ihre fußballerischen Kräfte messen. Von unserem Fanklub spielten vier Personen mit, der Rest feuerte das österreichische Fan-Team an und stärkte sich nach den Reisestrapazen. Da das irische Team aus dem Vollen schöpfen konnten, waren sie in diesem Spiel auch die bessere Mannschaft. Österreich versuchte es vor allem mit langen Bällen nach vorne, doch das war nicht genug. Schließlich siegte Irland mit 3:1. Wir fuhren in die Stadt zurück und verblieben im Stadtteil Temple Bar. Gegen 10:00 bekam unsere Gruppe Verstärkung durch Neuanreisende. Auch wenn für manche die Nacht kurz war, ging es dann weiter zu einer Hop-on/Hop-off-Tour durch Dublin. Die Tour war zugegebenermaßen länger als gedacht, weshalb es bereits Zeit für den offiziellen Treffpunkt war. Im Hotel packten wir alles zusammen und marschierten zum ausgeschriebenen Treffpunkt bei der Kreuzung Shelbourne Road & South Lotts Road. Um 14:15 waren noch nicht allzu viele ÖsterreicherInnen dort, jedoch sehr viele irische Anhänger. Beide machten die anliegenden Pubs unsicher. Wir nutzten die verbliebene Zeit für ein Gruppenfoto und letzten Besprechungen und starteten um 15:00 mit dem Fanmarsch. Gerade in diesem Moment fing es an zu schütten und der starke Regen dauerte noch weitere 15 Minuten an. Wir trotzten dem Wetter und legten ordentlich los, um uns für das wichtige Match einzustimmen. An der Front präsentierten wir ein eigens angefertigtes Marschbanner mit dem Wortlaut „Österreich“. Da die Marschstrecke von offizieller Seite nur für eine relativ kurze Strecke genehmigt wurde, mussten wir mehrere längere Pausen einlegen, wodurch das tatsächliche Marschieren etwas zu kurz geriet. Irische Fans sammelten sich wegen des Regens unterhalb einer Brücke, die direkt auf dem Marschweg lag. Da die Polizei den Weg nicht freimachte, suchten wir uns schließlich selbst einen Weg durch die irische Menge. Knapp nach 15:30 erreichten wir den Eingang und mussten dort Trommeln und Megafone abgeben. Schon im Vorfeld des Spieles wurden diese aufgrund des zu hohen Lärms (das Stadion liegt in einem Wohngebiet) abgelehnt und auch sämtliche Bemühungen vor Ort scheiterten. Da es jedoch keine Depots beim Eingang gab, musste ein 15-20 minütiger Weg zum einzigen Depot zurückgelegt werden. Unterdessen wurden Transparente, Fahnen und das Spruchband genehmigt, jedoch waren Taschen aller Art verboten. Die Transparente konnten im Block nicht aufgehängt werden, weil die Tribüne zu niedrig war. Daher hielten wir wie auch einige andere Gruppen das Transparent über 90 Minuten. Kurz vor dem Match fand noch eine Wimpel-Übergabe zwischen den beiden Kapitänen des Fanmatches statt, darunter auch einer unserer Vorsänger. Als die Mannschaften das Feld betraten, präsentierten wir ein zweizeiliges Spruchband mit dem Text „KÄMPFT ALS GÄBE ES KEIN MORGEN MEHR. HEUTE MÜSSEN DREI PUNKTE HER!“. Eine weitere Erklärung ist wohl überflüssig. Ohne Megafone dauerte es einige Augenblicke bis das Spruchband komplett geöffnet und schön gespannt war, aber schließlich konnte man mit dem Resultat sehr zufrieden sein. Der Support gestaltete sich ohne Trommeln und Megafone schwierig. Die flache und langgestreckte Tribüne war auch kein Vorteil. Einige Male machten sich die österreichischen Anhänger stark bemerkbar. Insbesondere Klatscheinlagen funktionierten trotz fehlender Trommel sehr gut und es waren zahlreiche Hände oben. Die Partie gestaltete sich zunächst ausgeglichen. In der 31. Minute schoss Hinteregger nach einem Eckball den Führungstreffer. Der Jubel war gigantisch und die Stimmung ging wieder nach oben. Nach Seitenwechsel flachte die Stimmung weiter ab. Die Iren drückten auf den Ausgleich. Gute Chancen gab es aber auf beiden Seiten. Die Schlussphase war sehr offen, da beiden Teams hervorragende Möglichkeiten hatten. Irland traf zum 1:1, was die irischen Fans nochmal aus der Reserve lockte. Über das Spiel gesehen waren die irischen Anhänger nur vereinzelt wahrzunehmen, da sie keinen organisierten Support hatten. Hier und da gingen Rufe oder ein Klatschen durch das ganze Stadion. Zu unserem Ärger hatten sie jedoch Trommeln, aber diese konnten kaum sinnvoll eingesetzt werden. Das Team bedankte sich für den durchwachsenen Support. Da das Spiel zwischen Serbien und Wales ebenfalls Remis ausging, war nicht wirklich viel verloren, aber eben auch nichts gewonnen. Eine Qualifikation ist weiterhin möglich, aber vier Siege werden wohl notwendig sein. Wir ließen den Abend unterschiedlich ausklingen, jedenfalls wollten alle etwas essen, nachdem es am Tag fast nichts gab. Um 6:00 standen wir bereits wieder an der Bushaltestelle um zum Flughafen zu fahren. Um 12:45 landeten wir in Bratislava um den Weg nach Österreich anzutreten.