Auftritte

Georgien - Österreich, 5.9.2016 (A-Herren)

Am Montag, den 5. September 2016 (Spielanstoß 18:00 Ortszeit), fand das WM-Qualifikationsspiel gegen Georgien im Boris-Paitschadse-Nationalstadion in Tiflis statt. Das von Schiedsrichter Kulbakov (BLR) geleitete Spiel endete 2:1 durch die Tore von Hinteregger (16.) und Janko (42.) sowie Ananidze (78.). Es waren 35.000 Zuschauer anwesend, darunter ca. 200 Österreicher und 13 Hurricanes (13 Mitglieder).

Knapp zweieinhalb Monate nach dem Ausscheiden in der EM-Endrunde in Frankreich begann für Österreich die neue WM-Qualifikation für das FIFA-Turnier in Russland. Bekanntlich wurde Österreich in eine Gruppe mit Wales, Irland, Serbien, Moldawien und Georgien gelost. Da sich nur die Gruppensieger fix und die besten Gruppenzweiten über das Play-Off qualifizieren können, fällt eine erfolgreiche Qualifikation diesmal deutlich schwieriger aus. Im ersten Match trafen wir gegen den auf dem Papier schwächsten Gegner: Georgien. Es war dies das erste Länderspiel zwischen diesen beiden Mannschaften. Georgien erreichte im Juni einen Achtungserfolg durch einen 1:0-Auswärtssieg über Spanien in einem Testspiel und in jüngster Vergangenheit auch ein 2:2 auswärts in Albanien und einen 1:0-Heimsieg gegen Schottland. Vorsicht war also angesagt.

13 Hurricanes-Mitglieder nahmen die Reise nach Georgien in zwei Gruppen an Angriff. Die Kerngruppe flog am Sonntag-Nachmittag um ca. 19:00 über Riga nach Tiflis. Mit kaum einem Schlaf erreichten wir am Matchtag gegen 3:30 Tiflis. Nach einer Pause mit Verpflegung fuhren wir mit zwei bummvollen Taxis vom Flughafen in die Stadt hinein. An die Verkehrsordnung halten sich wohl nur die wenigsten Georgier, selbst neben den vielen Polizeistreifen besteht keine Furcht vor gewagten Überholmanövern, deutlicher überhöhter Geschwindigkeit oder roten Ampeln. Die Hupe zählt zu den wichtigsten Instrumenten eines Fahrzeuges. Da wir nicht den ganzen Tag das schwere Gepäck mit unseren Fanutensilien herumschleppen wollten, hinterließen wir das Gepäck in einem Hotel. Da wir aber nur einen Tag in Georgiens Hauptstadt verbrachten, wollten wir die Zeit möglichst effizient nutzen und machten uns gleich darauf bei Sonnenaufgang auf den Weg durch die Stadt. Um diese Uhrzeit war in der Stadt wenig los. Wir durchstreiften die Altstadt bis zur Festung Nariqala (3. Jahrhundert). Leider fuhr die Seilbahn noch nicht, weshalb wir im Park über das weitere Programm berieten. Wir befürchteten, dass die Standseilbahn auf den Berg Mtatsminda ebenfalls noch nicht fuhr und auch das Hard Rock Cafe öffnete erst um 12:00. Wir gingen wieder zurück zum Freedom Square um von dort zu Fuß zur Festung zu gehen. Der stufige Weg führte uns direkt zur Monumentalstatue Kartlis Deda (Mutter Georgiens). Nach Begutachtung der Aussicht und einem Gruppenfoto wollten wir über einen Kamm zum Berg Mtatsminda gelangen, jedoch scheiterte dieses Vorhaben und da wir von der Ferne sahen, dass die Standseilbahn bereits fuhr, machten wir uns nun auf den Weg zur Talstation. Auch diese Fahrt war wie das Meiste in Tiflis für österreichische Verhältnisse sehr günstig. Oben angekommen legten wir nach den langen Märschen eine Pause ein und warteten bis die Geschäfte und Attraktionen am Berg aufmachten. Dies war gegen 12:00 der Fall. Wir marschierten durch den Park und hielten beim Riesenrad und bei einem Karussell an. Das Riesenrad lieferte eine herrliche Aussicht über Tiflis. Die Mägen knurrten, weshalb es Zeit für das Hard Rock Cafe wurde. An der Talstation machten wir uns wieder mit Taxis auf den Weg, jedoch wussten die Fahrer nicht, wo das Hard Rock Cafe liegt und verstanden nur „Cafe“, weshalb sie uns zunächst bei irgendeinem Cafe aussteigen lassen wollten. Wir fuhren ein bisschen herum und stiegen schließlich in der Nähe des Hard Rock Cafe aus und legten die restlichen Meter zu Fuß zurück. Nach einem ausgiebigen Mahl und einem Treffen mit anderen Fanklubs bereiteten wir uns auf das Spiel vor und fuhren mit Taxis zurück zum Hotel, wo wir die finalen Vorbereitungen trafen. Um ca. 17:00 gingen wir zu Fuß zum Stadion, das in der Nähe des Hotels lag. Dort hieß es noch warten, denn die Stadiontore öffneten sich erst um 18:00. Banner, Trommel, Megafon und Fahnen wurden erfreulicherweise genehmigt. Den österreichischen Fans stand ein Block im Unterrang zur Verfügung, der von Polizei umringt wurde. In den anliegenden Blöcken befanden sich Georgier. Die Polizei war wie bei den Einlasskontrollen recht entspannt. Die Banner wurden an einer Holzleiste fixiert, für die Trommel gab es leider keine Möglichkeit, weshalb sie getragen werden musste. Knapp 200 Tickets wurden für Österreicher abgesetzt, jedoch sah es im Fansektor nach deutlich weniger Fans aus. Zu Beginn zeigten wir Schals, die Georgier präsentierten eine Überrollfahne. Mit einem intensiven Fahneneinsatz und einem guten Support starteten wir in die Partie. In der 16. Minute stand es bereits 1:0, womit alles voll nach Plan lief. In der 22. Minute zeigte die GLBG Crew ein zweizeiliges Spruchband: „74 STUNDEN AUTOFAHRT FÜR 90 MINUTEN ÖFB“. Die Crew legte nämlich die lange Strecke per Automobil zurück, was ca. 37 Stunden pro Strecke in Anspruch nahm. Der akustische Support ließ gegen Ende der ersten Halbzeit nach, wobei wir zur Pause mit 2:0 bereits so gut wie die Sieger aussahen. Nach Seitenwechsel war die Stimmung im Fansektor nur mäßig, selten konnten so gut wie alle Fans mobilisiert werden. In der 78. Minute erzielte Georgien das 1:2, womit die letzten Minuten zur Zitterpartie wurden. Die 35.000 georgischen Fans machten sich nun deutlich bemerkbar. Wir versuchten nochmal alles zu geben und sangen bis zum Ende „Die Kurve steht hinter euch“, was zeitweise sehr gut rüberkam. Schließlich schauten drei wichtige Punkte heraus, jedoch hätte man den Auftakt fast verpatzt. Gegen Wales muss man konsequenter bleiben! Nach dem Spiel begaben wir uns wieder zum Hotel, packten zusammen und fuhren zu einer Bar am Freedom Quare, wo wir mit allen Hurricanes noch ein Getränk konsumierten. Um 1:00 fuhren wir zurück zum Flughafen, während die zweite Gruppe noch bis Donnerstag blieb. Mit etwas Verspätung starten wir um 4:30 Richtung Riga und gleich im Anschluss nach Wien, wo wir um 8:30 landeten.