Auftritte

Österreich - Moldawien, 5.9.2015 (A-Herren)

Am Samstag, den 5. September 2015 (Spielanstoß 20:45), fand das EM-Qualifikationsspiel gegen Moldawien im Ernst-Happel-Stadion in Wien statt. Das von Schiedsrichter Stavrev (MKD) geleitete Spiel endete 1:0 durch das Tor von Junuzovic (52.). Es waren 48.500 Zuschauer anwesend, darunter 210 Hurricanes (64 Mitglieder).

Nach dem Heimspiel gegen Bosnien Ende März mussten wir ungewöhnlich lange fünf volle Monate auf das nächste Heimspiel warten. Das ist natürlich ungünstig, weil es schwieriger wird neue Fangesänge etc. einzuführen. Trotzdem haben wir diese Zeit selbstverständlich nicht brach liegen lassen. Nachdem es gegen Bosnien wetterbedingt keine Choreografie gab und auch in Russland wegen Nicht-Durchführbarkeit, konzentrierten wir uns wieder auf ein ausverkauftes Heimspiel. Die echten Vorbereitungen begannen nach dem Russland-Spiel Ende Juni. Es war klar, dass wir im Jahr 2015 in einem Spiel eine Jubiläums-Choreografie durchführen wollten. Da das Match gegen Moldawien auf einen Samstag fiel suchten wir uns diese Partie aus, weil wir hofften, dass die Stadionbesucher rechtzeitig im Stadion sein würden. Die Alternative war gegen Liechtenstein am Montag um 18:00, was zwar näher an unserem Jubiläum lag (nämlich 10.10.2015), aber mit einem gewissen Risiko wegen der ungewöhnlichen Uhrzeit behaftet war.

Da Fahnen-Choreografien im Happel-Stadion bis auf Weiteres kein Thema sind griffen wir wieder einmal auf Zettel zurück und bei unserem Jubiläum natürlich auf die teuren Metallic-Folienzetteln. Zusätzlich wollten wir noch etwas aus Stoff machen. Da eine Überrrollfahne aus diversen Gründen (noch) nicht eingesetzt werden konnte, entschieden wir uns für eine Art Riesen-Doppelhalter beim Vorsängerpodest. Darauf sollte unser kreisförmiges Logo abgebildet sein mit einem Durchmesser von rund sechs Meter. Und abschließend ein drei Meter breites und über 100 Meter langes Spruchband mit der Aufschrift „2010-2015: FÜNF JAHRE HURRICANES ÖSTERREICH“. Das Spruchband sollte besonders edel sein.

Die Materialien trafen Ende Juli ein, womit man sofort mit den konkreten Vorbereitungen begann. Alle rund 14.000 Zettel wurden im Vorfeld von vielen Hurricanes-Mitgliedern eingerollt und verstaut. Die Stoffe für den Riesen-Doppelhalter wurden zurecht geschnitten genäht und bemalt. Und für das Spruchband aus Plastik mussten alle Buchstaben (insgesamt 78 Zeichen!) auf zusammengeklebten Folien gefertigt werden. Es waren nämlich einerseits die glitzer-goldenen Zeichen und dann nocheinmal alle in schwarz, die einen 3D-Effekt bewirken sollten. Die ganzen Zeichen wurden dann auf weiße Folie, auf die zuvor in regelmäßigen Abständen rote Balken geklebt wurden, gepickt. Zusätzlich gab es auf den Rändern des Spruchbandes noch unser Fünf-Jahres-Wappen bzw. unseren Kreislöwen (beide bemalt). Der Choreoaufbau war am Vortag des Matches (Freitag). Rund fünf Stunden lang waren insgesamt 24 Leute (21 Hurricanes und 3 von der GLBG Crew) im Einsatz. Alle Zettel mussten in die passenden Sitze gesteckt werden. Wir entschieden uns für ein Karomuster bzw. Schachbrettmuster, da dies auf unsere Wurzeln verweist. Bei der Gründung unseres Fanklubs legten wir damals das Karomuster als unser charakteristisches Fahnenmotiv fest und es findet sich seit jeher in unseren Fanutensilien. Beispielsweise gibt es auf unseren Bannern Karos, in unserem Wappen findet es sich und wir setzen ab und zu kleine Karo-Fahnen ein. Abgesehen vom Zettel-Stecken wurden sämtliche Banden im 3. Rang und 2. Rang mit der passenden Glitzerfolie abgepickt. Eine aufwendige und nicht zu unterschätzende Arbeit! Aber ungemein wichtig. Das Vorsänger-Podest wurde übrigens auch beim Choreoaufbau aufgestellt. Am Matchtag kontrollierten wir ob noch alles stand und bereiteten den Riesen-Doppelhalter vor, in dem wir vier 6m-Teleskopstangen auf die Rückseite klebten und wieder einrollten. Wir haben geschätzt, dass in dieses ganze Projekt rund 450 Arbeitsstunden eingeflossen sind. 

Abgesehen von der Choreografie fertigten wir noch ein dreizeiliges Spruchband für Robert Almer an. Er hätte nämlich in diesem Spiel den Torsperren-Rekord von Friedrich Koncilia brechen können. In den Medien war eigentlich ausschließlich vom Pflichtspiel-Rekord die Rede. Almer war in Pflichtspielen nämlich 423 Minuten ohne Gegentor und ihm fehlten noch 35 auf die Pflichtspiel-Bestmarke. Allerdings gab es dazwischen noch das Freundschaftsspiel gegen Brasilien, in dem er 45 Minuten spielte und ohne Gegentor blieb. Damit war er im Team eigentlich 468 Minuten ohne Gegentor und ihm fehlten noch etwa 30 Minuten auf den Rekord bei Länderspielen, der ebenfalls von Koncilia aufgestellt wurde. Wir wollten Almer zu Letzteren gratulieren, da dieser unserer Ansicht nach der eigentliche Rekord ist, da alle Länderspiele mit einbezogen werden und nicht irgendwelche heraus gepickt werden. Auf dem Spruchband war dann zu lesen: „EINE ERFOLGREICHE QUALIFIKATION BEDARF EINES SICHEREN RÜCKHALTS. ÖFB-REKORD: 500 MINUTEN TORSPERRE. DANKE R. ALMER!“

Das Wetter war am Matchtag passabel, aber nicht optimal. Es war mehr Regen angesagt, aber vor großen Regenmengen und nassen Tribünen wie gegen Bosnien blieben wir glücklicherweise verschont. Dennoch wehte am Abend ein kräftiger Wind, der alles ein bisschen schwieriger machte. Es war das vierte Heimspiel in Folge, wo das Wetter nass und windig war. Zumindest konnten die Banner mit Klebeband diesmal gut fixiert werden, da die Banden trocken waren. Auch die großen Fahnen trotzten dem Wind so gut es ging. Das Spruchband zur Choreografie wurde rund 25 Minuten vor Spielbeginn von der Mitte aus ausgerollt und beim Radetzky-Marsch ausgeklappt. Zur Stabilisierung schickten wir mehrere Leute mit 3-Meter-Teleskopstangen aus um das Banner zwischen Stange und Bande einzusperren. Ein großer Dank gilt auch an alle Leute, die auf der Laufbahn das Spruchband gehalten haben. Durch den starken Glitzer-Effekt des Spruchbandes und dem Flutlicht konnte man es von weiter Weg immer schwerer lesen, aber von mittlerer Entfernung sah es äußerst hochwertig aus! Auch der Riesen-Doppelhalter war schön gespannt und sah sehr gut aus. Insgesamt wohl die aufwendigste und hochwertigste Choreografie von uns.

Der Support an diesem Tag konnte nicht ganz mit jenem vor einem Jahr als man zuhause gegen Schweden und Russland spielte mithalten, war aber in Summe einer Länderspielatmosphäre würdig. In Wien kann das Team auf den Rückhalt der Fankurve vertrauen. Wir probierten auch wieder unsere „neuen“ Chants „Rot-Weiß-Rot sind unsere Farben“ und „Von Bregenz bis nach Wien“, wobei Ersteres schon ziemlich gut lief und klar aufzeigt, dass ein größeres Repertoire auch von der breiten Masse gewünscht wird. Aber noch einmal sei gesagt, dass bei so wenigen Heimspielen mit Monaten langen Pausen neue Lieder nur langsam eingeführt werden können. Wir arbeiten weiter daran. Die Welle ging zweimal durch das Stadion, wobei sie nicht über zwei Runden kam. Und auch das befreiende „Sieg“ gegen Schluss hallte schon mächtiger durch die Ränge als heute. Gegen Liechtenstein erhoffen wir uns eine Steigerung, was den Support betrifft, doch jetzt gilt es sich voll auf Schweden zu konzentrieren um sich eventuell vorzeitig für die EM-Endrunde zu qualifizieren.