Am Freitag, den 2. September 2011 (Spielanstoß 20:45), fand das Qualifikationsspiel für die EM 2012 gegen Deutschland in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen statt. Das von Schiedsrichter Tagliavento (Italien) geleitete Spiel endete 6:2 durch die Tore von Klose (8.), Özil (23., 47.), Podolski (28.), Schürrle (83.),  Götze (88.) sowie von Arnautovic (42.) und Harnik (51.). Es waren 53.313 Zuschauer anwesend, darunter 6 Hurricanes und davon 4 (von 37) unserer Mitglieder.

Auch wenn eine quasi fixe Niederlage gegen den Weltranglisten-Dritten auf dem Programm stand und die Qualifikation für die EM 2012 in der Ukraine und Polen auch schon fast unmöglich war, konnten sich einige Hurricanes-Members für dieses Auswärtsspiel begeistern, zugleich unser erster Auftritt im Ausland. Als Spielort wurde Gelsenkirchen ausgewählt, das rund 10 Autostunden von Schwechat entfernt war. Diese Fahrt will sich natürlich keiner antun und ein eigener Bus wäre irrwitzig gewesen, weshalb wir vorerst mit dem ÖFB-Bus anreisen wollten. Die lukrativen Preise und das freundliche Angebot von Pielachtal beim Beachsoccer-Turnier Anfang August führten uns dann aber in den Bus vom Teamfanklub Pielachtal, der mit fast 50 Leuten ziemlich voll war. Nach einigem Hin und Her kamen wir dann auf sechs Hurricanes, zwei Nicht-Mitglieder mit dabei, aber die sollten auch noch überzeugt werden… Nicht nur mit den Preisen sind die Deutschen wahnsinnig geworden, sondern auch mit den verbotenen Gegenständen: Doppelhalter verboten, Fahnenstangen durften höchstens 2m lang sein (damit waren unsere Teleskopstangen verboten) und das harmlose Jagdhorn wurde auch gestrichen. Im Gepäck war also nur unser Auswärtsbanner, die Bass Drum (die Patriots verzichten auf eine Trommel) und sechs „kleine“ Fahnen.

Der Bus von Pielachtal fuhr erst um 4:30 von Hofstetten-Grünau weg, wir sechs mussten also so um 3:00 von Schwechat los düsen. Bei der Hinfahrt wurde überraschenderweise eher weniger geschlafen, Teile der Pielachtaler stimmten sich kräftig ein. So gab es auch mehrere Rauch- und Pinkelpausen. Der Obmann der Pielachtaler spendierte zwischendurch Würstel mit Gepäck. Gegen Ende der Anreise wurden auch Fangesänge angestimmt, aber hier legten wir uns mehr ins Zeug... Gleichzeitig konnten wir das eine oder andere neue Lied anstimmen ;). Wegen dem Stau vor dem Stadion kamen wir erst gegen 18:15 am vorgesehen Parkplatz an; dort erwartete uns eine große Schar von Österreich-Fans. Insgesamt sind ja 3000 Patrioten nach Deutschland gereist, eine Spitzenleistung! Dort wollte uns übrigens einer unsere Bass Drum abkaufen… aber unverkäuflich! Den Weg ins Stadion zu finden, war gar nicht so leicht, weil manche die Wegtafeln einfach ignorierten. Wir hatten es auch eilig, da die Stadiontore für uns schon um 18:00 geöffnet wurden, so gingen wir nicht als schöner Mob, sondern vereinzelt zum Stadioneingang, aber wenigstens ohne Konflikte mit deutschen Fans. Die Kontrolle war genau, aber kein Problem. Der Sektor der Fanklubs war recht klein und durch eine Glasmauer eingezäunt. Für die Transparente war nicht viel Platz, Pech hatten die Patriots, die sich aus unbekannten Gründen verspäteten. Deshalb stellten sie sich hinten in eine Ecke zu ihrem Banner, während wir uns neben Pielachtal in die Mitte des Blocks positionierten. Im zweiten Rang waren noch mehr Österreicher, unser Block war interessanterweise aber direkt neben den deutschen Fans… 4 SauKarln waren auch von der Partie, die reisten mit dem Zug an und übernahmen zwei Fahnen von uns ;). Die Meute der Österreich-Fans war motiviert, keine Frage, aber es schien, als ob eher der Hass gegen Deutschland und weniger die Liebe zu Österreich durchdrang. Schon im Vorfeld des Spiels stimmten einzelne Gruppierungen ausschließlich Contra-Gesänge wie „Aeaeaeaeo Piefken Hurensöhne“ oder „Wer auf Deutschland scheißt der klatsche in die Hand“ an. Die Führung der Kurve selbst war einigermaßen chaotisch, da die Patriots passiv agierten, wir zwar die Bass Drum, aber kein Megaphon hatten und es mehrere Zellen im Sektor gab, die ihre Gesänge durchbringen wollten (meistens dann Contra-Gesänge). Positiv war, dass fast alle mitmachten, zumindest bis zur 8. Spielminute, als das 1:0 für Deutschland fiel. Dann ging es bergab und nach dem 0:2 war es quasi vorbei. Der Support stockte, die Leute machten nicht mehr mit und neue Gesänge konntest du deshalb nicht ausprobieren. Mit fünf verschiedenen Liedern 90 Minuten auszukommen ist mehr als fad. Erst um die 70. Minute probierten wir neuere Gesänge aus, aber mit wenig Anklang. Einen Fahneneinsatz gab es eigentlich nur von uns; war aber nicht der Beste. Nach der 2:6-Blamage ging es dann auch sehr schnell aus dem Stadion und direkt in den Bus. Die Rückfahrt war nun stark von Schlaf geprägt, womit es fast keine Pausen gab und wir sehr schnell wieder zurück waren. Zu Mittag waren wir dann wieder in Schwechat.

Im Fazit lässt sich folgendes sagen: 1. Der Kontakt mit Pielachtal wird zunehmend besser, solche gemeinsamen Veranstaltungen sind goldwert! Auch die Mitglieder lernen sich schon untereinander kennen.  2. Das ÖFB-Team hat ein fürchterliches Jahr hingelegt und sehr viele Fans sind enttäuscht; das tut der Stimmung gar nicht gut. Zudem ist es ohne die Unterstützung der Patriots schwer, Stimmung zu machen, dazu fehlen uns derzeit noch die Leute.  Die Kurve steckt in einer bedenklichen Krise, es kann wieder schnell bergauf gehen, aber dazu brauchen wir gute Resultate und viel Fanklubarbeit auch anderer Fanklubs.