Auftritte

Polen - Österreich, 9.9.2019 (A-Herren)

Am Montag, dem 9. September 2019 (Spielanstoß 20:45), fand das EM-Qualifikationsspiel gegen Polen im Stadion Narodowy in Warschau statt. Das von Schiedsrichter Kassai (HUN) geleitete Spiel endete torlos 0:0. Es waren 56.800 Zuschauer anwesend, darunter 33 Hurricanes (25 Mitglieder).

Nach dem klaren und überzeugenden 6:0-Kantersieg gegen Lettland erwartete das Team am Beginn der Rückrunde der EM-Qualifikation mit dem Gruppenkopf Polen ein ganz anderes Kaliber. Die Mannschaft stand wiedermal auf dem Prüfstand und musste zeigen, dass sie mental bereit war, auswärts gegen eine starke Nation zu bestehen. Da das Spiel am Montag angesetzt wurde, blieb für uns keine Zeit, Sightseeing zu betreiben. Am Montagvormittag waren noch einige arbeiten, ehe es am frühen Nachmittag mit dem Flugzeug Richtung Polen ging. Der 75-minütige Flug war von einigen Turbulenzen geprägt. In Warschau organisierte man zwei 9-Sitzer, was einige Zeit in Anspruch nahm. Leichte Komplikationen mit dem Parkschranken mussten dann auch noch gelöst werden. Danach fuhren wir zur Unterkunft, in der sich später manche Mitglieder nach dem Spiel ein paar Momente des Schlafes gönnen wollten. Nach Besichtigung der Unterkunft war mittlerweile soviel Zeit verstrichen, dass wir umgehend zum Stadion fahren mussten, da dieser Weg durch die Stadt weitere 40 Minuten dauern sollte. Da wir polnische Kennzeichen hatten, wurden wir nicht zum österreichischen Parkplatz gebracht. Sicherheitskräfte erkannten dies und wollten uns unbedingt zum Auswärtssektor eskortieren. Im Allgemeinen schienen die Sicherheitskräfte sehr besorgt um das Wohl der österreichischen Fans. Wenige Minuten später wurden die Stadiontore geöffnet. Zunächst wurden Reisepässe verlangt, da aber einige keinen mit sich führten, wurde dies sehr schnell aufgegeben. Fanutensilien wurden durchgelassen, auch die 3-Meter-Fahne war nach kurzen Diskussionen im Sektor. Das ehemalige Euro-Stadion hatte zwei Sicherheitsringe und weckte vom Umfeld und der Modernität her Erinnerungen an das Großereignis in Frankreich. Zwischen den Sicherheitsringen und innerhalb des Stadions konnte man sich frei bewegen.

Eigentlich war dieses Match das Top-Auswärtsspiel der Qualifikation, wodurch ein großer Ansturm an heimischen Fans zu erwarten war. Dieser blieb jedoch aus. Nur rund 400 ÖsterreicherInnen nahmen den Weg nach Polen auf sich, möglicherweise wegen des Montages als Spieltag oder eines mulmigen Gefühls beim Gedanken an ein Auswärtsspiel in Polen. Der polnische Verband trennte den Auswärtssektor nicht eigens ab, sondern er musste mit anderen polnischen Stadionbesuchern – hauptsächlich Familien – geteilt werden. Der Österreich-Block war extrem lang nach oben gestreckt. Vorne blieb nur wenig Platz für Transparente, weshalb wir die ersten zwei Reihen frei ließen und unser Banner in der dritten Reihe hielten. Der polnische Verband steckte über das ganze Stadion – welches praktisch ausverkauft war – Zetteln in den Nationalfarben. Eine organisierte Nationalteamszene vermisste man. So war die Atmosphäre nicht sehr außergewöhnlich – allerdings erzielte Polen in diesem Spiel auch kein Tor. Einige „Polska“-Rufe waren zu hören, gegen Ende des Spiels Schalparaden mit Gesang der Hymne. Beeindruckend war, dass nahezu jeder Stadionbesucher Fanmaterial hatte, konkret ein passendes Shirt und einen Schal. In Österreich ist dies ja nicht unbedingt der Fall.

In den vorderen Reihen sammelten sich einige Supportwillige, während in den oberen Reihen durchwegs gesessen wurde. Zu Beginn präsentierten wir Schals und legten klassisch mit einem „Auf geht’s Österreich, kämpfen und siegen!“ los. Auch das Team begann druckvoll, erarbeitete sich Chancen, doch es blieb beim 0:0. Polen konnte Mitte der ersten Halbzeit die Dominanz brechen, ließ sich aber immer wieder zurückfallen und setzte auf schnelles Umschaltspiel. Dies änderte sich in der zweiten Halbzeit nicht. Beide Teams konnten ihre Möglichkeiten nicht nutzen, wodurch das Match torlos endete. Kurve und Team lieferten anständige Leistungen ab, die mit einem Sieg hätten belohnt werden können. Aber auch mit einem Punkt wäre man vor dem Spiel sehr zufrieden gewesen. Das Team applaudierte seinen Fans einige Zeit lang und verabschiedete sich damit in eine einmonatige Pause. Für uns hieß es warten, da am Parkplatz ein Verkehrschaos vorzufinden war. Wir nutzten die Zeit daher noch für ein Gruppenfoto. Eine Stunde nach Abpfiff setzen wir uns mit unseren Autos in Bewegung und fuhren Richtung Unterkunft. Auf der Straße wurden wir im Haltebereich einer Bushaltestelle von einem Polizeiwagen angehalten. Nachdem sich herausstellte, dass wir Österreicher waren, tauschten sie in den Autos einen Polizisten mit einem Mitglied aus und eskortierten uns zur Unterkunft. Einige nutzten die Unterkunft zum Duschen und Hinlegen, der Rest fuhr gleich zum Flughafen. In der Unterkunft wurden einerseits noch Burger bestellt und andererseits Snacks von einer Tankstelle organisiert. Am Flughafen erwartete man die Öffnung des Lokals einer bekannten Fast-Food-Kette zum Frühstück. Gegen 5:00 fuhren auch die Leute der Unterkunft zum Flughafen, wo man um 7:20 in die Lüfte stieg und um 8:35 in Wien landete. Einige fuhren anschließend wieder in die Arbeit.