Auftritte

Bosnien - Österreich, 11.9.2018 (A-Herren)

Am Dienstag, dem 11. September 2018 (Spielanstoß 20:45), fand das Nations-League-Spiel gegen Bosnien-Herzegowina im Stadion Bilino Polje in Zenica statt. Das von Schiedsrichter Buquet (FRA) geleitete Spiel endete 1:0 durch das Tor von Džeko (78.). Es waren 10.000 Zuschauer anwesend, darunter 16 Hurricanes (16 Mitglieder).

Österreich startete in den neuen Bewerb „Nations League“ mit dem Auswärtsspiel gegen Bosnien-Herzegowina. Als Gruppenkopf war bzw. ist man zuversichtlich die Gruppe zu gewinnen, um sich in der höchsten Division A mit den Top-Mannschaften Europas zu messen. Es waren ungewohnt vier volle Tage Pause zwischen dem Schweden-Heimspiel und der Begegnung gegen Bosnien. Dementsprechend hatten wir mehr Zeit um uns auf die Partie einzustellen. Da der Matchtag mit einem Dienstag jedoch unter die Woche fiel, blieb den meisten wenig anders übrig, als einen Kurztrip zu veranstalten. Da der Spielort Zenica nur etwas über 700 Streckenkilometer entfernt liegt und es ohnehin in Zenica keinen Flughafen gibt, wählten wir eine Autoreise. Ein Auto startete von Schwechat bereits um 4:30 am Matchtag, da dieses zwei Mitglieder, die am Vormittag noch arbeiteten, vom Flughafen in Sarajevo abholten. Man kam via Ungarn gut voran, verpasste in Kroatien eine Abfahrt und musste einen Umweg über eine geschotterte, sich noch im Bau befindliche Straße nehmen, wo es an Baggern und Walzen vorbeiging. In Bosnien fuhr man aufgrund eines lückenhaften Navis durch Ortsgebiete mit regelmäßigen 30er Zonen und großem Verkehrsaufkommen. Auffällig waren ständige Rauchschwaden von diversen Feuerstätten. Mit etwas Glück in einer brenzligen Situation, als ein Transporter auf der Gegenbahn im Rahmen eines Ausweichmanövers fast in das Auto krachte, erreichte man um 14:00 den Flughafen in Sarajevo, wo es wenig später nach Zenica weiterging. Man traf dort gegen 15:30 ein. Der 9-Sitzer startete um 5:40 von Schwechat und fuhr über Graz, da er dort ein Mitglied abholte. Nach einem Frühstück bei einer bekannten Fast-Food-Kette verlief die Fahrt ohne gröbere Probleme. An der bosnischen Grenze musste eine Greencard nachgekauft werden und nach wenigen Pausen erreichte man gegen 16:45 Zenica. Vor Ort genehmigten wir uns einen Imbiss und marschierten ein wenig in der Umgebung des Stadions, bemerkenswerte Sehenswürdigkeiten blieben aus. Am Stadiongelände machten die Verantwortlichen einen Parkplatz für die österreichischen Fans frei, wo sich weitere Teamfanklubs anschlossen, darunter ein Fanklubbus von Pielachtal, in dem auch ein Mitglied von uns mitfuhr. Ein weiterer Hurricane reiste ganz selbständig an und verband das Spiel mit einem Kurzurlaub. Wir vertrieben uns die Zeit mit dem einen oder anderen Getränk und Austausch mit anderen Fangruppen und begaben uns um 18:45 in den uns zugeteilten Sektor. Die Transparente wurden in zwei Reihen übereinander am Zaun festgemacht, was einiges an akrobatischem Geschick erforderte. Hierdurch waren die ersten Reihen von einer totalen Sichtsperre betroffen, weshalb sich alle Fans in den oberen Reihen einfanden und ein kompakter Block zustande kam. Insgesamt waren rund 350 Karten verkauft, darunter auch einige österreichische Soldaten, die an einer Friedensmission in Bosnien teilnehmen. Da neben dem österreichischen Fansektor die bosnischen Fanaticos waren, wurde die Grenze von dutzenden schwergepanzerten Militärs bewacht. Insgesamt eine kuriose Situation! Auf der Gegenseite fand sich eine andere bosnische Fangruppierung ein. Interessanterweise gab es zunächst weder Getränke noch Essen. Erst nach einer Intervention wurde Pepsi-Cola organisiert, Snacks blieben aber weiterhin aus. Das Stadion füllte sich gut und gleich zu Beginn beeindruckten die Heimfans mit Parolen von allen Tribünen, auch weite Strecken der Längstribüne standen und waren in bosnischen Fanutensilien eingehüllt. Wir starteten mit allen mitgebrachten Fahnen, Doppelhaltern und Schals und fanden gut in die Partie. Mit den danebenliegenden Fanaticos konnte man sich gut messen, optisch noch mehr überzeugen. Auch das Team begann gut, doch gab das Heft Mitte der ersten Halbzeit aus der Hand. So wie die Leistung des Teams war, stockte auch der Support im Laufe der zweiten Halbzeit. Bosnien kam weiter auf und traf in der 78. Minute zur Führung. Die Heimfans waren nun aus dem Häuschen, Österreich konnte kaum etwas dagegensetzen, auch im österreichischen Fansektor ließen sich die Anhänger kaum mehr mobilisieren. So beendeten wir das Spiel mit einem „Auch wenn es mal nicht so läuft“. Der Schock über das Ergebnis war in den Gesichtern der Spieler abzulesen, es ging mit hängenden Köpfen in die Kabine. Auch unter den Fans waren der Schock und die Ratlosigkeit groß. Nach den ermunterten Ergebnissen unter Foda, trat das Team gerade im ersten Bewerbsspiel wenig überzeugend auf. Somit steht Österreich bereits nach dem ersten Spieltag mit dem Rücken zur Wand, denn Bosnien erreichte auch einen Auswärtssieg gegen Nordirland und ist überlegender Tabellenführer. Das Team muss sich nun wieder aufrappeln und gegen Nordirland bestehen. Die Fans stehen genauso in der Verantwortung und müssen ihren Teil dazu beitragen, das Team wieder in die richtige Spur zu leiten. Mit den vorausfahrenden NATO-Fahrzeugen ersparten wir uns den zähen Verkehr nach Spielende und machten uns in flottem Tempo auf die Rückreise. Ohne Zwischenfälle erreichten wir gegen 7:00 Schwechat, wo es für einige wieder direkt in die Arbeit ging.